Wir haben wieder Wasser
Liebe:r Leser:in, liebe Alle,
wie schön, dass du hier bist. Ich bin Musikerin, Schauspielerin und seit ich 18 Jahre alt bin, begeisterte Outdoorerin. Zusammen mit meinen Pferden und meinem Hund reise ich regelmäßig nach Norden. Nach Schweden, bis die Straßen leerer werden, der Asphalt zu Schotterpisten wird, zu Sandwegen und schließlich enden. Dort steigen wir aus und beginnen unsere Reisen. Mit Zelt, Angelzeug, Büchern und guten Schuhen (mittlerweile jedenfalls, auf meiner ersten Reise stapfte ich auf Buffalo Plateau Turnschuhen durch den Wald)
Zu den Anfängen und älteren Reisen kommst du hier:
Zu dem Buch über das Alles hier kommst du hier:
Ganz unten ist dann jede Menge Musik verlinkt, aber jetzt Schluss mit Eigenwerbung, es geht los:
Wir haben wieder Wasser
Nach drei Wochen Hitze und einem kaputten Brunnen haben wir endlich wieder Wasser. So wie wir es am liebsten haben, aus der Leitung ohne braune Plörre, oder dem Bedürfnis einen Exorzisten anzurufen, wenn man den Hahn aufdreht.
Das war eine echte Odyssee. Angefangen bei meiner unbedachten Wasserschlacht am ersten Tag, bei der ich nichtsahnend die 70 Jahre alte Pumpe Marke McGiver Eigenbau zerstörte, über die völlig unerwartete großartige Nachbarschaftshilfe, über zwei neu gekaufte Pumpen, drei Besuche eines Klempners und einer Family Rettungsaktion.

ca 70 Jahre alt, Marke Eigenbau
Ohne die Hilfe unserer Nachbarn hätte ich schon in der ersten Woche wieder abreisen müssen. Im Umfeld war alles ausgetrocknet, ich war nicht für eine Wildnisreise vorbereitet, so dass ich einfach hätte losziehen können.
Ich hatte Arbeit und Abgabetermine mitgenommen, die ich in Schweden zum ersten Mal leisten wollte. Und natürlich dann auch musste. Mit Zelt in der Wildnis produziert Musik sich schlecht und auch Hörbücher mit Waldrauschen im Hintergrund in Handy Aufnahmequalität sind jetzt nicht unbedingt das, was in meinen Verträgen steht.
Also blieb nur Durchhalten, Hilfe annehmen und Hoffen.
Auf ein Wunder hoffen
Als der Klempner zum zweiten Mal hier war und zum zweiten Mal nur braune Suppe aus den Hähnen explodierte, war ich kurz davor aufzugeben. Jedes Mal, wenn ich den Hahn aufdrehte gurgelte es, und wenn überhaupt etwas passierte knallte mir der Hahn dunkelbraune Suppe mit einer solchen Wucht entgegen, dass mir das Gefäß, das ich drunter gehalten hatte, buchstäblich aus der Hand geschleudert wurde. Es war wirklich gespenstisch und ich hatte schon Sorge, dass die Rohre und Armaturen der Wucht nicht standhalten und ich am Ende nicht nur ein Pumpen Problem bekomme, sondern wir gleich alle Leitungen im Haus erneuern müssen.

Nur braune Suppe aus allen Hähnen
Dass ich überhaupt an einen Klempner kam, hatte ich ebenfalls meinen Nachbarn zu verdanken. Denn hier in Schweden ist Sommerpause und alle sind im Urlaub. „Mein“ Klempner unterbrach seinen Urlaub extra um zu helfen. Aber nachdem er das zweite Mal mehr oder weniger erfolglos hier war, fuhr 2 Wochen weg und ich überlegte, was ich noch machen könnte.
Selbst zur Tat
Meinen Versuch die zu schwache Pumpe zum Laufen zu bringen, habt ihr ja vielleicht mitbekommen. Ich musste den viel zu kleinen Schlauch auf den Adapter der Pumpe bekommen. Wie ich das geschafft habe könnt ihr euch hier kurz ansehen

viel zu kleiner Schlauch an viel zu großen Anschluss
Aber die Freude währte nur kurz, denn am nächsten Tag, als ich mit Schubkarre und leeren Kanistern hoffnungsvoll zum Brunnen wanderte, um dort Wasser zu zapfen, viel der Strom aus.
Ernsthaft. Drei Wochen kein Wasser und jetzt ist der Strom kaputt.
Ich war völlig fertig mit den Nerven. Ich hatte wirklich ALLES, was mir einfiel getan und drei Wochen lang jeden Tag um Wasser gekämpft.
Jetzt hatte ich die Schnauze voll, bzw mir ging einfach die Puste aus.

Mir geht die Puste aus
Rettung naht
Meine Schwester und mein Schwager hatten in der Zwischenzeit von Zuhause aus alles in Bewegung gesetzt Urlaub zu bekommen, um mir zur Hilfe zu kommen. Zu dritt ist alles viel einfacher zu managen, als ganz allein. Alleine die schweren Kanister waren für mich kaum zu tragen und ich konnte wegen Püppi den Hof nicht verlassen. Und selbst wenn ich sie hätte alleine lassen können/müssen, hätte ich nicht fahren können, weil mein Auto spontan ein Öl Problem hatte und nicht bewegt werden konnte.
Ich saß also richtig fest und schwebte ständig zwischen Heulen und Hoffnung.
Der Plan war jetzt, dass meine Family kommen und helfen würde, genug Wasser für ein paar weitere Tage zu organisieren, so dass ich meine Abreise halbwegs entspannt würde planen können.
Alles anders, als erwartet
Nachdem der Klempner dieses Mal fertig war und einiges an Teilen ausgetauscht hatte, ua den uralten Druck-Regler, lief das Wasser wieder klar und leise aus allen Rohren. Der Toilettenkasten machte wieder dieses herrliche Auffüllgeräusch und ich hatte wieder Wasser. Wir hatten wieder Wasser!
Wir hatten wieder WASSER!!!

Pressure Switch-Bitch
„Wo ist das Problem?“
Meine Family kam zwei Tage später an und meine Schwester konnte es sich nicht verkneifen zu sagen „Läuft doch, wo ist denn das Problem?“ muahaha.
Wir sind alle extrem froh darüber, dass es nun doch keine Rettungsaktion wurde, sondern tatsächlich eine Woche Familienurlaub. Alle zusammen in unserem wunderschönen kleine Haus in Schweden. Das Strom UND Wasser hat 😀
Bis zum nächsten Blog!
Eure gut hydrierten Vaile, Nuri und Püppi

Nuri hilft beim Blog-schreiben

Happy me

Happy Püppi