2016-06-21
9:05 Uhr. Heute ist Sommeranfang, aber der einfache Tourist könnte es hier in Schweden auch mit Beginn der Regenzeit verwechseln.
Es hat den ganzen gestrigen Tag und die ganze Nacht gegossen. Ich bin so froh, dass ich eine tolle, leichte, aber warme Decke für Nocona dabei habe. Sie hat nach einer Stunde Dauerregen so geschlottert – als ich das Lager fertig hatte, hab ich sie gleich warm eingewickelt.
Wegen des Regens mussten wir auf einer Wiese notlanden, die zu einer kleinen Farm gehört. Wir sind zwar außer Sichtweite, aber ich bin froh, wenn wir wieder ganz alleine sind.
Nocona meistert unsere Reise immer besser. Gestern kam zweimal “Monster” Rotwild zu Besuch. Die motzen und schreien, dass einem echt die Muffe geht, wenn man nicht weiß, was sich dort im Wald verbirgt. Dann umrunden sie einen und schreien einen nach so zwei Stunden noch mal von der anderen Seite zusammen. Beim ersten Mal hat Nocona so geschlottert und gefaucht, dass ich mich schon hinter ihr hab her rennen sehen, aber sie ließ sich zum Glück beruhigen.
Beim zweiten Mal war ich schon mit einem Bein aus dem Zelt, als ich bemerkte, dass sie relativ entspannt genau vor meinem Eingang stand und, ohne Fauchen, aufmerksam das audiovisuelle Hirschkino verfolgte.
Sie ist so toll, ich bin ganz stolz auf sie. Auch über oder durch kleine Bäche zu gehen wird immer besser. Beim ersten Mal sprang sie noch um ihr Leben, beim dritten Mal rutschte sie vorsichtig rein und kletterte wieder raus. Ich bin ganz zufrieden mit ihr.
Vor allem, wie sie meine Nähe sucht, ist für mich etwas ganz besonderes. Das kenne ich nicht von Marina. Da war ich immer diejenige, die zu ihr gerobbt ist, wenn ich Angst hatte und sie hat mir dann erklärt, was um uns herum passiert, das man sich nicht fürchten muss.
Heute werden wir aufbrechen, sobald die Sachen einigermaßen abgetrocknet sind. Ich kann das Zelt sonst nicht einpacken, es würde komplett durchsuppen. Ich hab heute eine sehr lange Tour vor, aber das Ziel vor mir, vor uns, ist ein mir vertrautes. Deswegen weiß ich, dass es die Mühe wert sein wird! Ein ungefähr acht Stunden langer Marsch liegt vor uns. Ich werde wieder laufen, aber um schneller zu sein, werden wir befestigte Wege nehmen. Langweilig, aber zielführend.
So, jetzt aber erstmal Frühstück! Mein erster Milchreis in der Wildnis in diesem Jahr! (sowas kann man auch nur hier essen😝)
Bis später! Eure Vaile
Meine liebe Vaile, ich denk an euch…schön dass es euch gut geht… ❤
Liebe Vail, ich freu mich, dass es mit Nocona so toll läuft. Und über deine Reise zu lesen macht richtig Spass. Ich bin gespannt auf deine nächsten Abenteuer. Liebe Grüße an dich und eine Streicheleinheit für Nocona.
Es ist toll, von meiner Couch aus an dieser spirituellen Reise teilnehmen zu können. Ich freue mich so für dich, dass du dies erleben kannst und Nocona nun besser mit der neuen Situation zurecht kommt.
Alles Gute weiterhin…
Hach ja,wunderschön!Ich lese immer sehr gerne mit 🙂 Bist du mit Nocona alleine unterwegs?Wie ist das so für sie,kommt sie gut klar damit?(Frage weil ich mit meinem auch alleine los möchte) Freue mich auf weitere Bilder und Berichte und sende mal schöneres Wetter nach Schweden 😉
Ich freue mich über jeden Beitrag den du schreibst – es ist wunderbar, dass du deine Reise auf diesem Weg mit uns teilst 🙂 passt weiter gut auf euch auf!
Bis bald
❤
Käfer-Gras-Milchreis – Du solltest auf Rüdiger Nehbergs Spuren wandern und dieses Gericht später vermarkten 😉 Alles Liebe – ich denke an Euch.