Gedanken an meine Erinnerungen
Vor über 20 Jahren bin ich als Teenager mit meinem Pony Marina und Cara, dem Pony meiner Mum in den skandinavischen Wald aufgebrochen, um das Fürchten zu verlernen. Seither ziehe ich regelmäßig wieder los, immer dabei meine Seelenponys. (Und mein Zelt, Bücher, Schokolade, Messer, Feuer, Angelzeug und und und … bin ja kein Höhlenmensch)
In mein erstes Tagebuch zeichnete ich gleich auf dieser ersten Reise das Bild einer selbstgebauten Blockhütte.
Ich wollte sie irgendwann irgendwo in den weiten Wäldern Schwedens bauen, um immer einen Ort zu haben, der mich und meine Lieben sicher umhüllt. Der Abstand schafft, zu all den Dingen dieser schnellen Welt, die mich mitreißen und umherwirbeln, mich zu wunderschönen und gleichsam furchtbaren Plätzen bringen.
Die mich immer bangen lassen meine Mitte zu verlieren. Diese Mitte, in der dieses riesige Herz schlägt, das meinen Rhythmus bestimmt und mich Musik lehrt.
Das mich wandern lässt, weil es keinen Stillstand überlebt.
Das mich wachen lässt, damit ich nicht verpasse, wie großartig diese Welt zwischen all ihren Schatten ist.
Auf meiner ersten Reise erlitt ich nach ca. 4 Wochen Schiffbruch. Meine Ponys und ich strandeten auf einer kleinen Lichtung. Die Ponys waren verletzt und konnten nicht weiter. Ich hatte mir versehentlich ein Messer in den Oberschenkel gerammt und konnte nicht laufen. Es ging uns miserabel. Alles tat weh, war wund und elend. Nach einigen Tagen hatten die Ponys kein Gras mehr, das sie fressen konnten und die Situation war mehr als angespannt. Ich humpelte jeden Tag zum nahen Waldweg, um dort winzige Erdbeeren zu sammeln.
Die “alte” Frau mit Hut
Dort traf ich eines Tages auf eine Frau. Ihr freundliches Gesicht verzog sich zu tausend kleinen Lachfältchen, als sie mich unter ihrem Sonnenhut anlächelte. Sie bot mir nach kurzem Gespräch an zu ihnen umzuziehen, sie hätten viel Land am See, dort gäbe es Gras und ich hätte meine Ruhe, da ein großer Wald die Wiese vom Haus trennen würde.
Sie kam mir an dem Tag vor, als hätte der Himmel sie geschickt und ich zog humpelnd mit den Ponys los.
Die freundliche “alte” Frau war Ann-Sofi, ihr Mann hieß Rolf. Beide waren wahrscheinlich erst 50, aber aus meiner Sicht einer gerade mal 18jährigen kam mir damals jeder “alt” vor 🙂
An diesem Tag begann meine bis dahin von Angst und Sorge geprägte Reise durch die Wildnis sich zu wandeln. Angekommen bei Ann-Sofi und Rolf heilten meine Ponys und ich, und nach weiteren 7 Tagen brachen wir erneut auf. Und unser Abenteuer, dass mein ganzen Leben bestimmen würde, begann erst richtig. (Wer mehr darüber erfahren möchte, hier ist das Buch dazu)
In meinem Herzen gab es immer diese Erinnerung an das schwedische Paar und weil ich so fest geglaubt hatte, sie seien damals schon älter gewesen, bin ich nie auf den Gedanken gekommen, wir würden uns noch einmal wiedersehen.
2018 – 20 Jahre sind vergangen
Wieder bin ich auf meiner Reise verunfallt. Das könnt ihr hier nachlesen.
Bevor ich mich auf den Rückweg mache, beschließe ich all die alten Plätze meiner ersten Reise, die mir so wichtig waren aufzusuchen. Ich reite den ganzen Tag und Freudentränen mischen sich von Ort zu Ort mit den Erinnerungen an Verlust und Liebe.
Auf einmal bin ich an dem kleinen alten Holzhaus angekommen, das ich vor so unendlich langer Zeit, vor meinem ganzen Leben bis hierher, aufgesucht hatte um zu heilen. Alles sieht aus, wie damals.
Ich halte in einiger Entfernung an, denn ich möchte die neuen Besitzer nicht stören. Ausserdem heule ich seit Stunden, sie würden denken, ich sei bekloppt.
Erinnerungen an meine Marina strömen auf mich ein. Mein Seelenpony, ich sehe sie dort auf dem kurzen Rasen stehen und begeistert Gras rupfen. Ich sehe meine geliebte Cara unter ihrem Gepäckberg brav an ihrer Seite stehen. Ich sehe mich als junges Mädchen, barfuß und mit Dreck bedeckt dort stehen, ihre Stricke in der Hand.
Gerade als ich meine Püppi wenden will, um mich davonzuschleichen, spricht mich eine Stimme freundlich von der Seite an.
Es ist ein älterer Mann. Unter einem Strohhut. Er hat eine Harke in der Hand. Rolf.
Ich kann kaum beschreiben, was für ein Gefühlschaos sich entwickelte. Ich war so sicher, die beiden nie wieder zu sehen und dennoch steht er da einfach und sein Gesicht erhellt sich, als er unter meinem verquollenen Gesicht das junge Mädchen mit den Ponys wieder erkennt.
Er lädt mich auf das Grundstück ein, und gerade als ich vorsichtig nach Ann-Sofi fragen will, kommt sie aus dem kleinen gepflegten Haus gehumpelt. Sie geht auf Krücken. Ein Bein ist weg. Dennoch kommt sie unbeirrt die Stufen hinunter setzt sich in einen Rollstuhl und kommt über die hoppelige Wiese gerollt, als wäre sie asphaltiert. Sie strahlt. Sie hat mich gleich erkannt.
Es gibt Kaffee und Kuchen. Wie vor 20 Jahren sitze ich auf denselben Stühlen, auf demselben Platz, esse dieselben Kekse (nur in frisch :)). Die Welt hat sich weitergedreht. Beide haben Ipads und fotografieren wie wild, zeigen Fotos, erzählen Geschichten. Diesmal tauschen wir Adresse, Nummern und Socialmedia aus. Ich reise zurück nach Hause mit dem Gefühl etwas wiedergefunden zu haben, von dem ich gar nicht wusste, dass es mir gefehlt hatte.
Ann-Sofie und Rolf waren die ersten Menschen, denen ich auf meiner ersten 4-monatigen Reise durch den schwedischen Wald begegnet bin. Sie haben mir geholfen. Mir Sicherheit wiedergegeben. In einer Zeit, in der es noch kaum Handys gab, kein mobiles Internet. Keine Möglichkeit mal eben Zuhause bei meiner Familie Trost über die Entfernung zu finden. Ich war alleine. Und diese Beiden waren auf einmal für mich da.
2023 – Der Kreis schließt sich
Meine Blockhütte habe ich (bis jetzt ;)) nicht gebaut.
Über die Jahre sind meine Schwester, ihr Mann und ich sehr eng zusammengewachsen. Ich fahre noch immer regelmäßig auf meine Wildnis-Trips. Aber auf diesen Reisen bin ich bewaffnet mit Karten, GPS, Handy und – meiner Schwester. Sie ist immer für mich erreichbar. Wenn ich verunfalle, navigiert sie mich aus der Ferne zu einem Krankenhaus mit Pferde-Parkplatz. Sie gibt mir das Gefühl in der Weite nie verloren zu gehen und ich weiß immer, sie passen beide auf mich auf.
Ich mache diese Reisen seit so vielen Jahren allein mit meinen Ponys.
Aber natürlich bin ich nie alleine.
Egal wie groß die Welt um mich herum ist, egal wie tief der Wald und wie weit der Weg. Zuhause wartet meine Familie auf mich. Sie begleiten jeden Schritt, den ich mache, und sind für mich da, wenn ich sie brauche.
Und heute – wir drei, meine Schwester, mein Schwiegerbruder und ich, träumen diesen Traum vom Frei Sein nun gemeinsam. Da wir zu dritt nicht in mein kleines Zelt passen, haben wir es uns in diesem Sommer ermöglicht ein altes, rotes Schwedenhaus in der Nähe des großen Vänern zu kaufen.
Dort, wo meine Reise begonnen hat.
Dort, wo Schweden am schönsten ist.
Dort, wo mein Herz mich seit über 20 Jahren in den Wald zieht.
Genau dort, wo ich meine Erinnerungen lebendig wiederfinde und sich alles vereint.
Gegenwart
Wir haben den Schlüssel erst seit kurzer Zeit. Wir haben noch kaum Möbel, kein Internet und keinen Handy-Empfang (wahrscheinlich das einzige Empfangsloch in ganz Schweden). Kein warmes Wasser, keine Heizung außer dem Kamin. Es ist wunderbar.
Ich fahre raus, bis ich Empfang habe und rufe an.
An unserem dritten Tag im ersten eigenen und gemeinsamen Haus, fährt ein Wagen die Auffahrt hoch. Wir haben einen Tisch nach draußen gebracht und Kekse gekauft. Es gibt sogar Kaffee, denn Strom ist noch angeschlossen.
Die Türen des Elektroautos öffnen sich. Zwei Strohhüte steigen aus.
Dieses Mal über Gesichtern mit echten kleinen Runzeln. Über 20 Jahre später begrüßen meine Schwester, ihr Mann und ich unsere ersten Gäste und heißen sie herzlich willkommen, auf unserer grünen Wiese, in unserem eigenen kleinen Schwedenhaus.
Die Menschen, bei denen ich vor so langer Zeit als Fremde willkommen war. Mein Kreis schließt sich.
Ich bin angekommen.
Natürlich heule ich wieder. Aber Ann-Sofi und Rolf kennen mich eh nur in blutjung – und in verquollen 🙂
Ich kann mein Glück noch immer kaum in Worte fassen… aber sobald ich sie wiedergefunden habe, schreibe ich euch wie es dort weitergeht… <3
Eure Vaile, Nocona, Nuri und im Herzen immer dabei meine Marina
Abenteuer Reiseblog Teil 7
Zum letzten Abenteuer gelangt ihr hier. Zum Beginn der aktuellen Reise kommt ihr hier.
Und zum Video Blog zu meinen Abenteuer Reisen geht es hier.
Hast du gefunden, was du gesucht hast?
Ich kann es nicht fassen, aber ich habe angefangen zu packen. Mein Auto steht vor meiner kleinen Holzhütte und Nuri steht enttäuscht daneben.
Sie möchte nicht weg. Ich möchte nicht weg. Püppi guckt, kaut ihre Heulage und zuckt mir den Schultern…sie hat vergessen, dass zum Packen wahrscheinlich eine Hängerfahrt gehört.
Spätestens, wenn ihr das wieder einfällt wird sie auch sagen, sie möchte hier nicht weg. nie.
In die Ferne
Wehmut gehört für mich immer dazu. Am Anfang einer jeden Reise ist sie da, in der Mitte schleicht sie sich heimlich in mein Herz und am Ende übernimmt sie das Steuer. Wehmut ist nichts schlimmes. Sie zeigt mir immer wieder, dass ich ein starkes Herz habe und eine Antriebskraft. Einen inneren Motor, der stark genug ist, mich überall hin zu bringen. Überall, wo mein Wehmut und meine Sehnsucht mich hinziehen.
Nach meiner Kopf Diagnose hatte ich viele Ängste. Eine der Größten war, meine Freiheit zu verlieren. Ich weiß, es ist eitel und egoistisch. In dieser Zeit, in Deutschland um seine eigene Freiheit zu bangen. Aber natürlich ist es nicht gesellschaftlich, oder politisch gemeint. Ich hatte ganz einfach Angst davor, nach der Operation aufzuwachen und nicht mehr in der Lage zu sein, anstrengen Reisen, wie diese Unternehmen zur können. Rein körperlich. Dass ich behindert sein würde und dennoch immer noch diesen Motor in mir haben würde. Diesen Motor, der mich jedes Jahr von zuhause fortgehen lässt, um in der Weite irgendetwas zu finden. Ihm aber nicht mehr folgen würde zu können. Immer wieder denke ich, ich hatte so ein Glück.
Kein Ziel zu haben
Als Melanie, die neben mir auf ihrem schönen Lusitano Wallach Flamenco ritt, mich also fragte, ob ich gefunden hätte, was ich gesucht habe, schweige ich einen Moment.
Ich erkläre ihr, dass ich seit ich 18 Jahre alt bin, fast jedes Jahr auf diese Suche gehe. Und es über 20 Jahre später immer noch tue.
Was sagt das also darüber aus, ob ich mein Ziel erreicht habe?
Ich denke, die Reise an sich ist es, was mich immer fortzieht.
Kein Ziel zu haben, war schon die Erkenntnis meiner allerersten Reise. Als ich 18 Jahre alt war, im Wald vor meinem Zelt saß und heulte, panisch um mich blickte und innerlich schrie, wohin soll ich denn noch??
Irgendwann und nach Wochen erst wurde es dann ruhig in mir, und mir wurde bewusst, dass ich genau das auszuhalten versuchte.
Nirgendwo anzukommen.
Kein Ziel zu haben, dass es zu erreichen galt, und dennoch jeden Tag voran zu gehen.
Mit dem Blick nach vorne, mit einem starken Herzen und den Gedanken im hier und jetzt.
Irgendwie komisch, dass ich das damals schon festgestellt habe, sollte es doch quasi zu meinem Lebensmotto werden.
Ich meine das privat, aber auch beruflich. Es ist nicht irgendein Ziel, irgendeine Auszeichnung, irgendein Charts-Erfolg, der es ausmacht eine Künstlerin zu sein (obwohl eine goldene Platte natürlich nach wie vor absolut nice to have wäre).
Es ist den Weg und die Anstrengungen auszuhalten und darüber hinaus Freude zu empfinden, dass man unterwegs sein kann.
Dass man in der Lage ist seinem Herzen, der Musik, der Kunst, dem Licht zu folgen und sich auch vor der Dunkelheit nicht fürchtet.
Ich habe keine Angst im Dunklen.
Habe keine Angst allein.
Ich finde einen Weg, und der Weg wird mich immer wieder mit Freude erfüllen.
Lebens Checkliste 2022
Aber wenn ich eine Checkliste an Zielen führen wöllte, sage ich zu Melanie während wir immer noch langsam nebeneinander durch den schwedischen Wald reiten, könnte ich nun einen Haken an meinen ersten Punkt machen.
Denn trotz aller Ängste und aller Erschöpfung, trotz der ständigen Kopfschmerzen, der Töne im Ohr, Schwindelanfällen und durchwachten Kopfkino-Nächten, habe ich 6,5 Wochen auf Melanies Ranch verbracht. Bin jeden Tag aufgewacht, konnte meine Arbeit erledigen, alle Tiere versorgen, den Wald in Schweden geniessen und – endlose Stunden mit meinen Liebsten unterwegs sein.
In diesem Moment zerlegt Nuri einen riesigen Stock neben mit im Moos. Ich habe zum ersten mal in der der Geschichte meiner Wildnisreisen meinen Laptop mit in den Wald auf meinen Abend Spaziergang genommen, um hier zu schreiben.
Fühlt sich total komisch an :D. Normalerweise schreibe ich Tagebuch auf Papier und tippe dann mühselig Passagen für euch heraus…diesmal nicht. Aber es ist ja auch keine Wildnsireise.
Es ist eine Testreise – für nächstes Jahr und die Jahre, die kommen.
Jetzt muss ich meine Tiere nur noch sicher nach Hause bringen. Übermorgen geht es los, ich berichte dann von der Fahrt <3
Eure Vaile, Nocona und Nuri <3
Abenteuer Reiseblog Teil 6
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Mein erster Schnee
……in Schweden 😀
Seit über 20 Jahren mach ich nun mit meinem Pferd eine Outdoor Reise nach und in Schweden.
Aber ich habe diese Wälder noch nie im Winter gesehen. Ich habe diese Felsen noch nie unter Eis erlebt…
Natürlich schlafe ich diesmal nicht auf dem Boden, und auch Püppi hat ihre Decken mitgenommen. Ich bin die ganze Zeit in einer behaglichen kleinen Holz-Stuga untergebracht.
Hier habe ich mein Sprecher Studio und meine Tastatur aufgebaut. Ich unterrichte sogar von hier aus über Zoom weiterhin einige meiner Schüler…
Für Nuri hatte ich ein weiches Körbchen vakuumisiert, aber es stellte sich heraus, dass sie es ganz und gar nicht einsieht, auf dem dann doch etwas kalten Holzboden zu schlafen, während ich in einem kuscheligen Doppelbett schlummere. Also, liegt es jetzt wieder vakuumisiert und verpackt im Roofcase meines Autos; und der Hund in meinem Bett. Klar.
Mir geht es hier besser
Mir geht es hier besser, als in der Stadt. Mein Kopf kommt zur Ruhe.
Wenn die Stallarbeit und die Arbeit mit den Ponys der Ranch erledigt ist, reite ich oft stundenlang in der Kälte herum. Püppi ist unheimlich routiniert mit allem. War die Anreise auch sehr viel für ihre Nerven, kommt sie hier wunderbar zurecht. Sie steht in einem eigenen kleinen Offenstall mit Paddock in Sichtweite zu den Jungs.
Und obwohl die Jungs jeden Tag an ihr vorbei auf ihre Winterkoppel ziehen (in Sichtweite andere Richtung), steht sie brav in ihrem eigenen Bereich und wiehert nicht einmal.
Ich stelle sie tagsüber meistens zu einem älteren Rehe Pony (Rehe ist in diesem Fall eine Pferdekrankheit und kein Bambi), das eben wegen der Rehe nicht mit auf die Koppel darf. Die beiden kommen gut klar, und so hat sie jeden Tag auch Abwechslung und verschieden große Auslaufbereiche.
Fredagsmys
Jeden Freitag trinken wir alle zusammen Kaffee. Das ist eine sehr schöne Tradition. Melanie Gruners Eltern leben auf dem Nachbargrundstück und so kommt die ganze Familie einmal die Woche zusammen.
Jedes Mal denke ich, “Oh, schon wieder ein Freitag rum”… Und wirklich, die Zeit, die sich hier eigentlich verlangsamen sollte, scheint geradezu an mir vorbeizufliegen. Dadurch, dass ich Arbeit von zuhause mitgenommen habe, habe ich natürlich auch immer etwas zu tun und Langeweile kommt nicht auf.
Aber es sollte ja auch kein Ersatz für meine richtige Kopf-Auszeit sein, die ich immer im Sommer mache. Ich habe diese Reise für mich gemacht. Um zu sehen, ob ich es noch schaffe. Oder schon wieder.
Und auch, wenn ich kräftemäßig nicht da bin, wo ich vor der Operation war, und selbst wenn ich da gar nicht wieder hinkomme (ich werde ja leider nur in der Öffentlichkeit immer jünger, aber nicht in echt :)), habe ich es bis heute, bis hierhin, bis zum Jetzt geschafft.
Und damit kann ich beruhigt nach Hause fahren.
Ich habe meine Wildnis noch. Habe meine Reisen noch. Kann immer noch mit Pferd im Anhänger ganz alleine meinem wilden Herzen folgen…
Kontroll MRT
Ende April habe ich eine erneute MRT Nachuntersuchung meines Kopfes. Alle sagen immer, es würde mit den Jahren leichter werden. Bei mir ist es die dritte halbjährliche Untersuchung und es ist noch nicht leichter. Ich habe immer noch große Angst und blende jeden Gedanken daran mit aller Macht bewußt aus.
Aber, wenn wieder alles gut ist (und das muss es einfach!) plane ich meinen nächsten Sommer-Trip!
Und ich freue mich schon jetzt darauf, Tütensuppen und Semmelknödel einzupacken. Ich habe mich hier traditionell auch hauptsächlich davon ernährt, ich liebe es (hier)! Und Zuhause rühre ich die Dinger nicht an 😀
Schneeschuhe..
Gestern Abend, als ich mit Nuri meine letzte Runde gegangen bin, gab es zum ersten mal in 5 Wochen keinen sternenklaren Nachthimmel. Und als ich am nächsten Morgen zum Stall laufen wollte, musste ich meine Stiefel unter dem Schnee suchen.
Ich lasse sie aus (geruchs-) Gründen immer vor der Tür. Super Idee…Aber, das meiste konnte ich raus klopfen, den Rest hat der Staubsauger erledigt, und meine Füße wurden gut gekühlt.
Nuri wollte nicht raus, zum ersten Mal wollte sie lieber im Bett bleiben. Könnt ihr in meinem Video Blog ansehen. Das faule Stück! Das gab es wirklich noch nie, aber es war ihr zu kalt 😀
Selbst ist die Frau
Ich habe jetzt übrigens einen Ersatzreifen für meinen Anhänger auftreiben können und ihn ganz alleine wieder am Pferdetrailer befestigt.
Nun habe ich wieder ein sichereres Gefühl, wenn ich an die Rückreise denke. Aber noch bin ich 14 Tage hier und werden jede Minute mit meiner Püppi und meiner kleinen (faulen) Nuri im Wald geniessen. Gestern waren wir drei Stunden in der Kälte unterwegs und es war herrlich zu Fuß durch manche Unterholz Abschnitte zu stapfen, ohne zu wissen, ob ich in die Richtige Richtung gehe…fast wie im Sommer…bald wieder..
Bis zum nächsten Blog!
Eure Vaile, Nocona und Nuri
Abenteuer Reiseblog Teil 5
Zum letzten Trip gelangt ihr hier. Zum Beginn der aktuellen Reise kommt ihr hier.
Im Hier und Jetzt
Nach einer dieser extrem holprigen Anreise sind wir nun schon seit einigen Tagen zur Ruhe gekommen. Das Wetter könnte nicht schöner sein, und läßt die Strapazen schnell verblassen.
Ich lebe mich hier entspannt in die Ranchroutine ein.
Morgens erst einmal Versorgung und Saubermachen. Dann den Tag über die verschiedenen Ponys der Ranch arbeiten.
Ich lerne hier von der Chefin was Geitner Training überhaupt bedeutet, und bin immer wieder erstaunt, wie ähnlich sich die ganzen verschiedenen Trainingslehren doch sind.
Püppi durfte auch schon mal eine Trainingseinheit mit Timer machen, und nachdem sie 5 Minuten lang versucht hat, sich durch Weichen aus der anstrengenden Zone zu entziehen, hat sie es doch sehr gut gemacht..
Ihre Argumente waren für mich klar nachvollziehbar, „Ich soll doch sonst immer bei jedem Schei… weichen“ sagt sie und zuckt mit den Schultern “Da kann man sich doch auch einfach mal aus der Situation weg-weichen”…schlaues (faules) Pony..
Meistens nutze ich die Zeit nach dem Frühstück, um mit Püppi und Nuri einen ausgedehnten Ritt in die Umgebung zu unternehmen.
Es ist etwas völlig anderes, hier mit Strom und technischem Gerät im südlichen Schweden umherzureiten. Im Sommer geht es ja immer höher hinauf und wir versuchen Straßen und Wege weitestgehend zu vermeiden. Ich lasse mich voll auf diese neue Erfahrung ein, versuche es zumindest, und sage meinem unruhigen Herzen, dass wir Schritt für Schritt dabei sind, auch wieder eine Reise in die Einsamkeit zu wagen.
Püppi ist unheimlich brav. Sie wird diesem Sommer schon 16 Jahre alt und neben dem schockartigen Gedanken wie das passieren konnte, (gestern war sie doch erst 5!), merke ich, wie routiniert und in sich gefestigt meine kleine Stute geworden ist.
Selbst vor ungewohnt schwierigem Boden scheut sie nie zurück, setzt ihre kleinen Quarter Füße umsichtig und sicher. Sie ist wirklich eigentlich kein Pferd, dass für unebenen Boden, wechselnde Anstrengung und Alleingänge gemacht wurde; aber dann ist sie es eben irgendwie doch. Und sie wächst jeden Tag ein wenig über sich hinaus. Ich bin sehr stolz auf meine kleine Prinzessin auf der Erbse.
Nuri tobt seit dem ersten Tag, an dem ich noch mit Magen-Darm Virus über der Schüssel hing, durch den Wald. Sie ist überglücklich und frei. (Hatte ich nicht erwähnt, dass ich nach dem Anreise-Pech auch noch einen Virus hatte? Nein?)
Ich habe von meiner Family einen Tracker für Nuri bekommen. Eigentlich sollte der auch für Nocona sein, wenn ich wieder alleine auf Waldtour gehe. Aber nun trägt Fury-Nuri ihn erst einmal, und obwohl sie gut hört, fühle ich mich damit noch sicherer. Es sind immer noch um die Null Grad draußen und auch, wenn sie sehr brav ist, gibt es bei Hasen (oder Katzen) erst einmal kein Halten. Bisher kommt sie immer gleich zurück und rennt auch nicht außer Sichtweite. Aber haben ist besser als brauchen. Außerdem macht es Spaß am Ende des Tages auszulesen, wie lange sie unterwegs war, wo sie war (weiß ich ja alles, bin ja immer dabei, aber trotzdem..) und wann sie geruht hat…digitaler Spielkram eben 🙂 (Sie ist übrigens bewegungstechnisch auf Rang 5 aller Hunde der Umgebung, jawohl)
Ich bin sofort, als ich wieder einigermaßen fit war, los zum nächsten See. Mein erster See auf dieser Reise. Für den gemeinen Schweden-(Urlauber) sicher nichts besonderes mehr, aber für mich hat der erste See immer noch eine große Bedeutung.
Als ich auf meiner allerersten Reise einfach los bin, hatte ich wirklich keine Ahnung, wohin ich ging.
Ich wusste nicht, wo Wasser war, ich hatte keine Karten, geschweige denn technischen Spielkram.
Wir sind Stundenlang durch das Dickicht, in einem völlig fremden Land, weit weg von zuhause, immer einfach mittendurch. Und dann waren wir auf einmal an einem See. Ich werde dieses Gefühl nie vergessen und ich erinnere mich gemeinsam mit meinen Tieren auf jeder Reise wieder daran.
Es ist nicht selbstverständlich zu wissen, wohin man geht.
Es ist nicht selbstverständlich, dass man alles zum Leben hat.
Schon wenn man sich ein Stück vom Weg entfernt, ist man in einer Welt, die man in der Großstadt gar nicht kennenlernen kann.
Auf sich gestellt, in einer Umgebung, die eigentlich alles bietet, was man zum Leben braucht. Und dennoch so einschüchternd und fremd ist, dass simples Wasser finden zur herausfordernden Tagesaufgabe wird.
Es ist immer beängstigend für mich, wenn ich anfange darüber nachzudenken, wie schnell die Zeit vergeht. Ich mache diese Reisen jetzt schon seit über 20 Jahren! So alt war ich auf meiner ersten Reise nicht einmal…
Meine Tinkerstute Marina ist nun schon einige Jahre nicht mehr bei mir. Sie hatte Krebs und sie gehenzulassen, war vielleicht das schwerste, was ich bisher in meinem Leben tun musste. Aber ich bin nicht zornig. Ich bin dankbar und blicke voller Liebe auf 20 Jahre mit ihr zurück. Das ist mehr, als viele, viele andere Tierhalter sagen können und wir beide haben nichts ausgelassen.
Wir hatten alles.
Abenteuer, Wildnis, Wettkämpfe, Videos, Fotoserien, Leben in verschiedenen Städten..sie war meine Seelen Gefährtin.
Cara, Marinas Fohlen, wird nun 29 Jahre alt und steht bei meiner Mutter am Haus. Sie sieht großartig aus und bekommt alle Aufmerksamkeit der Welt. Sie war 6 Mal mit mir und Marina in Schweden unterwegs. Und jedes mal, wenn ich heute auf meinen Reisen an einem See stehe, denke ich an sie und versuche ihr das Bild zu schicken. Versuche ihr zu sagen, „Siehst du, Cara? Ich bin wieder hier. Ich blicke wieder sehnsüchtig über die Wälder in die unbekannte Ferne. Diesmal schauen meine Augen für dich mit und wenn ich wiederkomme, erzähle ich dir davon.“
Diese Reise ist zum ersten Mal in langer Zeit wieder “zu dritt”. Nocona, Nuri und ich. Aber in meinem Herzen sind wir immer zu fünft.
Bis zum nächsten Blog
Eure Vaile, Nocona und Nuri
Dies ist der 4. Blog zu meinen Abenteuer Reisen. Zum letzten Trip gelangt ihr hier. Zum Beginn der aktuellen Reise kommt ihr hier.
Die Überfahrt mit der Peter Pan
Püppi und Nuri waren die ganze Überfahrt mit der Fähre über sehr, sehr brav. Ich rufe immer kurz vor der Fahrt im Fährbüro an und sage Bescheid, dass ich mit Pferd im Anhänger komme. Seit meiner ersten Reise hatte ich nie Probleme beim Boarding. Das Personal der TT-Line ist unheimlich nett und platziert mich immer so, dass ich im Notfall ausladen könnte.
Die Fähre braucht 5,5std. Ich bleibe immer im Auto. Auch, wenn das streng genommen nicht erlaubt ist, machen sie bei einem Pferd immer eine Ausnahme für mich. Ich würde sie ums verrecken nicht alleine lassen.
Ich nutze die Zeit und gehe oft in den Anhänger. Püppi fährt ohne Trennwand, so hat sie die Möglichkeit ihren Po etwas von links nach rechts zu bewegen und kann sich bequem hinstellen. Ich putze sie, flechte ihre Mähne ein, massiere ihren Rücken und die Kruppe. Ab und zu halte ich ihr Wasser vor die Nase, Mash bekommt sie vor der Abfahrt und danach sowieso.
Als wir in Schweden ankommen ist es tiefschwarz um uns herum. Ich bin noch nie im Dunklen in Schweden angekommen. Ich fahre ja immer im Sommer. Obwohl es erst 19:30 ist, fühlt es sich an wie nach Mitternacht. Langsam rolle ich hinter der Trucks als letzte aus dem Bauch der Peter Pan.
Zoll Kontrolle
Jetzt nur noch 15 Minuten, dann bin ich auf der Trab und Galloprennbahn, wo Püppi wieder eine Gast-Box bekommen soll. Ich bin innerlich ganz ruhig und stelle mir vor, wie wir fahren müssen. Mit Melanie, meiner Gastgeberin, habe ich die ganze Zeit Satellitenbilder von Google Maps ausgetauscht, damit ich ungefähr weiß, wo ich auf dem riesigen Sportgelände hinfahren muss. Natürlich ist um diese Uhrzeit kein Betrieb mehr. Aber das ganze Gelände wird von Securitas überwacht, und auf meinen Anruf hin, sollen sie mir das Tor aufschliessen.
Püppi steht in Stallgebäude 12A, in Box 1. Aufregend, mal sehen…
Aus den 15 Minuten wurde dann natürlich nichts. Der Spur meiner Pechsträhne folgend, hielten mich zum allerersten Mal in über 20 Jahren, die ich diese Reise mit Pferd nun bereits mache, die Zollbeamten fest.
Ich wurde rausgewinkt (klingt falsch, hab ich aber gegoogelt:)) und sollte Papiere für Pferd und Hund bereitstellen. Kein Problem, dachte ich entspannt verspannt. Ich hab ja tatsächlich alles bilderbuchmäßig vorbereitet und sofort griffbereit. Jetzt weiß ich auch warum ich dieses Mal so super ordentlich war.
Die Papiere sind natürlich in Ordnung. Um sie zu checken braucht man anscheinend trotzdem gut 20 Minuten. Ein großer Schäferhund wurde um meinen Fuhrpark gelenkt. Als er nicht anschlägt, möchten die Beamten, dass ich den Verschlag bei Püppi öffne. Klar, auch das noch ..gerne! ..
Sie leuchten ihr mit ihren Stirnlampen direkt ins Gesicht. Ich bleibe freundlich. Püppi auch.
Ich will hier nur einfach weiter und halte es aus. Bis die Beamten erfolglos versuchen die Sattelkammer vor Püppi aufzustemmen. Das geht so nicht, denn davor ist ja ein Heulage Mini befestigt und die Tür ist noch einmal zusätzlich mit einem Fahrradgummi gesichert.
Als sich die Tür nicht öffnen lässt, drehen sie sich um, und möchten dass ich ablade.
WTF???
Jetzt raste ich ganz kurz und sehr freundlich aus und sage, das geht nicht, die Stute steht schon viel zu lange auf dem Hänger. Wenn sie noch weiter suchen möchten, könnten sie mich ja begleiten und auf der Galoppbahn weitermachen. Aber im Hafen ausladen, bei -5 Grad und tiefschwarzer Nacht. AUFGARKEINENFALL.
Hat funktioniert.
Nachts alleine im Stadion
Wir kommen also doch noch im Stall an, Securitas ist freundlich, die Box ist riesig, die Einstreu steht vor der Box frisch bereit. Ich atme durch. Püppi auch.
Nachdem ich Püppi vom Hänger geholt habe lief ich erst einmal 45 Minuten mit ihr auf der Trabrennbahn. Komisches Gefühl, so mutterseelenallein im Stadionlicht einer Rennstrecke. Uns tat es nach der langen Etappe gut und ich richtete Püppis Box mit einem guten Gefühl ein. “Morgen fahren wir nur noch 2,5 Std” versprach ich ihr, “und danach hast du 6 Wochen Urlaub im Wald”.
Mein Hostel in Malmö war wieder total ok.
Am nächsten Morgen bekam ich einen Coffee to go mit Hafermilch, mein Auto hatte wider Erwarten kein Ticket (Automat hatte EC-Karte nicht gewollt), ich fuhr gut gelaunt und bei bestem Wetter um 7:00 zu Püppi.
Leider war Püppi wieder alleine gelassen worden, und natürlich wieder entsprechend gestresst. Ich versuche immer alles an kontrollierbaren Umständen bestmöglich zu planen. Aber so viel Stress, wie ihr diese beiden Übernachtungen gemacht haben, mute ich ihr sicher nie wieder zu. Im Sommer zu fahren, und direkt neben ihrem Paddock zu schlafen, ist etwas völlig anderes, und das habe ich unterschätzt.
Während ich euch das hier alles von meinen Reisen und der holprigen Anfahrt berichte, steht Püppi neben 9,5 Wallachen in einem Offenstall mit Paddock und frisst ihr Abendbrot. Nuri ratzt auf dem Bett, nachdem sie den halben Tag mit Buster, dem großen, freundlichen Ranch Labrador gespielt hat. Und auch, wenn die letzte Etappe der Anreise zur Ranch 52 emotional noch einen drauf gesetzt hat, bin ich sehr froh hier zu sein. Und eines weiß ich sicher. Die Rückreise wird anders aussehen :).
Ich finde ihr ein Paddock mit Beisteller. Sonst müssen wir halt hier bleiben 😉
Eure Vaile, Nocona und Nuri.
Schrecken ohne Ende in Sicht..
Dies ist der 3. Blog meiner aktuellen Reise gen Norden. Zu unseren letzten Outdoor Reisen geht es hier.
Als ich am nächsten Morgen zu Püppi in den Stall kam, war sie total gestresst. Man hatte die beiden anderen Pferde bereits aus ihren Boxen geholt und sie war ganz alleine in der fremden Stallgasse. Ich versorgte sie und ging erst einmal eine Stunde mit ihr spazieren. Danach longierte ich sie noch ca 35 Minuten in der Halle, damit sie sich den Stress ablaufen konnte und für die erneute Etappe im Anhänger vorbereitet wäre.
Natürlich machte ich mir Vorwürfe. Aber nun waren wir schon so weit. Und am Ende der langen Straße warteten mindestens 6 Wochen schwedische Ruhe, und 9,5 schwedische Kollegen Ponys. Ich versprach ihr, es würde es wert sein.
Da der ADAC mir den Ersatzreifen aufgezogen hatte und ich nicht riskieren wollte, dass mir durch Unachtsamkeit noch eine Panne passierte, suchte ich mir vorbildlich eine Werkstatt in der Nähe. Ich bat Tino von Tino´s Garage (der dritte Held mit “T” in meiner absurden Geschichte) mir nur kurz die Radmuttern nachzuziehen und plante dafür 15 Minuten Stop and Go ein. Danach wollte ich Püppi abholen und auf dem kürzesten Weg zum Fähranleger in Rostock. Geplant hatte ich alles recht eng, damit Püppi so wenig Wartezeit wie möglich hätte.
Der dritte Held mit “T”
Mit dem leeren Pferdehänger hielt ich vor Tino´s Garage. Wie telefonisch verabredet kam er mit dem Schraubdings in der Hand raus, um die Radmuttern nachzuziehen. Bevor er das tat, sah er sich alle Reifen kurz an und sagte dann kopfschüttelnd “Tut mir leid, so kannst du nicht weiterfahren”.
Ich (innerlich): “WTF???????”.
Ich (äusserlich): “Was meinst du denn damit? Ich muss in einer Stunde die Fähre kriegen und vorher noch ein Pferd verladen (PANIK)”
Er kniete sich wieder zu den Reifen und wackelte ein bisschen am Ventil. Es machte “zisch, zzzzzz, ziiiiii, schhhhhhh”. Das wiederholte er an allen vier Reifen und sagte, die Gummiventile seien durch. Es sei ein Wunder, dass nur ein Reifen geplatzt wäre.
Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie verzweifelt ich mich gefühlt habe. Ich ging im Kopf sofort panisch B-Pläne durch. Natürlich hätte ich die Fähre am nächsten Tag nehmen können. Aber Püppi noch eine Nacht in der winzigen Box? Nein, da hätte ich tatsächlich lieber abgebrochen.
Licht am Horizont
Ich muss so elend ausgesehen haben, dass Tino hilfreich anmerkte, die Ventile müssten alle gewechselt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch davon ausgegangen, dass wir vier neue Reifen würden bestellen müssen. Was neben den enormen ungeplanten Kosten natürlich auch ein Zeitproblem gegeben hätte.
Also nur die Ventile. Er sah mich an und fragte: “Wann musst du hier spätestens los?
Ich sah zu rück und sagte hoffnungslos: “In 15 Minuten”.
Tilo rief irgendwas in die Werkhalle und grabschte sich meinen Autoschlüssel. “Das schaffen wir”.
Eine Minute später stand mein Pferdeanhänger perfekt rückwärts eingeparkt an der Halle. Zwei Mitarbeiter kamen mit Werkzeug herausgeschossen, der Anhänger wurde innerhalb von gefühlten 30 Sekunden von seinen Reifen befreit. Ich kam mir vor wie bei dieser Pit Stop Werbung. Alles flog quasi an mir vorbei und noch ehe meine 15 Minuten um waren, hatten alle vier Reifen neue Edelstahl-Ventile, 4,5 Bar Druck und saßen wieder da,
wo sie hingehörten.
Ich warf Tino eine Visitenkarte zu und rief neben meinem Dank, wie ich ihn bezahlen könne (Bar, Karte, Rechnung?). Tino rief zurück: “Du hast ne Fähre zu kriegen, das passt schon! Bring beim nächsten Mal n Bier für die Jungs mit!”
Ich (innerlich): WTF???
Ich (äusserlich): WTF??? 😀
Unglaublich. Bei all der Scheiße, die mir auf dem noch kurzen Weg passiert ist, sind mir Menschen begegnet, von denen ich nicht geglaubt habe, dass es sie überhaupt gibt.
Lieber ein Ende mir Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende
Ich wünschte, ich könnte euch jetzt sagen, dass wir den Rest der Fahrt entspannt und glücklich hinter uns gebracht hätten. Aber das ist leider nicht, was passierte.
Zwar erreichten wir unsere Fähre auf den allerletzten Drücker und die Fahrt verlief wirklich entspannt und vollkommen Ereignislos. Allerdings hielt der Friede nur die 5,5 Std der Überfahrt an…
Bis zum nächsten Blog!
Eure Vaile, Nocona und Nuri
Weit sind wir nicht gekommen…
Die Reise beginnt…und endet gleich wieder (?)
Dies ist der zweite Blog zu meiner aktuellen Reise, zu meinen andern Abenteuern gelangt ihr hier.
Ich bin ehrlich und gebe zu, dass ich vor dieser Reise mehr Angst und Aufregung verspürte, als je zuvor. Es ist immer ein aufregender Kraftakt ganz alleine mit Pferd im Anhänger ganz bis nach Schweden zu reisen. Zu meinen letzten Aussteiger Reisen geht es hier. Oft habe ich tatsächlich richtige Alpträume, in denen ich z.B vergessen habe mein Kochgeschirr, oder meinen Schlafsack einzupacken. Oder mutterseelenallein irgendwo im Wald feststelle, dass ich keinen Sattelgurt eingepackt habe.
Diese Reise habe ich besonders gut vorbereitet.
Dachte ich.
Mein Auto war noch zum Check in der Werkstatt, hat Öl und neue Reifen bekommen. In Schweden liegt noch Schnee, da wollte ich nicht mit meinen quasi Rennreifen drüberschliddern…
Der Pferdeanhänger hat noch TÜV bekommen, und war auch im Check.
Der Hund und das Pferd geimpft, check.
Amtstierärtzliches Gesundheitszeugnis, check.
Ich hab sogar zum ersten Mal in meinem Leben eine Impfung gegen Zecken bekommen (und auch noch im Winter :D) so sorgfältig war ich!
Gepäck-Tetris
Mein Auto bis unters Dach voll mit Gepäck. Allerdings fast alles für meine beiden Grazien. Ich selbst habe nur eine kleine Sporttasche mit Kleidung und Waschzeug mitgenommen. Und natürlich mein Klavier 😀
Im Auto stapeln sich neben den beiden Reise-Heulageballen-Minis nebst Nuris Futter und Mäntelchen auch mein Technik-Rucksack, meine Konzert-Tatstatur, Proviant und mein Sattel. Damit ist der Ford Kuga dann auch voll ausgelastet. Der Hund liegt vorne im Beifahrer Fußraum.
Auf dem Auto ist mein Roofcase befestigt. Eine wunderbare Möglichkeit die Pferdedecken zu verstauen. Ich war sogar so schlau und habe sie vorher einvakuumiert…wirklich wahr. So nehmen sie kaum Platz weg und es sieht so ordentlich aus…!
Im Pferdehänger steht die Sattelkammer, in der ich Medikamente, Satteltaschen, Abschwitzdecken, Schuhe, Kappe und Trensen habe. Davor steht ein weiterer Heulage Mini und auf der Sattelkammer in einem sehr großen Heunetz tront noch ein Heulage Mini.
Genug zu (fr)essen würde ich sagen.
Reiseplanung mit Pferd und Hund
Diesmal fahre ich nicht, wie im Sommer, die erste Etappe bis nach Trelleborg in Schweden durch, sondern habe Reise Etappen mit Unterkunft für Pferd und mich gesucht. Mein Ziel war es nicht länger als 3 Std zu fahren. Für Püppi besser und für mich natürlich auch.
Es fing allerdings schon schwierig an. Denn es war überhaupt nicht einfach, im Winter einen adäquaten Platz für Püppi zu bekommen. Alle Ställe, die ich im Netz gefunden habe und die in kurzer Distanz zur Fähre in Rostock waren, hatten keine Gastpferd-Möglichkeit.
Ein Paddock draussen schon mal gar nicht. Diese pferdegerechte Lösung musste ich mir gleich aus dem Kopf schlagen. In dieser Gegend kommen alle Pferde noch in die Box, wie sich das gehört. Aber eine freie Gast-Box gab es auch nirgends.
Irgendwann habe ich dann auf dem Rittergut Reez eine freie Box mit Späne (Püppi ist Allergiker) buchen können. Ohne zu wissen, auf was ich mich da einlasse, habe ich zugesagt. Ein kleines Hotel 5 Minuten vom Rittergut entfernt war kein Problem. Auch mit Hund.
Vor der Abreise bin ich mit beiden noch 1,5 Stunden ausgeritten. Püppi braucht viel und vor allem regelmäßige Bewegung. Sie ist PSSM Einzelträger, eine Stoffwechsel Disposition, die zu schlimmen Muskel-Krämpfen führen kann, wenn Bewegung und Futter nicht sehr sorgfältig gemanaged werden. Eine weitere Sorge, denn in eine Box sollte ein solches Pferd nun wirklich nicht. Natürlich stand sie schon oft in Boxen, sei es in der Klinik, oder auf Wettkampf. Und mit dem richtigen Bewegungsplan funktioniert das auch für ein PSSM 1 Pferd in den meisten Fällen. Aber Aufregung, Erschöpfung und Fremde kommen ja auch noch dazu, also eine ziemliche Belastung.
Am 01.03.2022 kam um 9:00 der Amtstierarzt, danach sind wir los. Eigentlich war die erste Etappe mit knapp zwei Stunden Fahrt als leichter Einstieg geplant. Aber wer Pläne macht, ist ja auch bescheuert…
Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen..
Als wir 82km weit gekommen waren, nahm ich eine wild winkende, blinkende, gestikulierende PKW Fahrerin neben mir auf der Autobahn wahr. Bis ich geschnallt hatte, dass sie mich meint, vergingen weitere 800m. Ich folgte ihr auf den Standstreifen, und sah das Problem. Ein Reifen von Püppis Anhänger hing in Fetzen. Mir ist der Blutdruck kurz in die Schuhe gerutscht. Was mach ich denn jetzt??? Ich bin gerade los, und schon habe ich ein ziemlich großes Problem. Püppi ist auch nicht die aller friedlichste Hängerfahrerin. Also war Weiterfahren und von der Autobahn Wegkommen erst einmal die wichtigste Maßnahme.
Nebenbei, die Chance, dass die Fahrerin des roten SUV´s das hier liest ist sehr gering, aber trotzdem, vielen Dank für die Aufmerksamkeit!!!
Wer weiß, wie lange ich noch so weitergeschrubbt wäre…
Ich bin also mit Warnblinker auf dem Standstreifen mit ca 50kmh weitergerollt, und habe die nächste Möglichkeit gesucht von der Autobahn abzufahren. Erst einmal in Sicherheit.
Ein Freund in der Not
Während ich so dahin rollte und versucht habe nicht einfach hysterisch zu heulen, habe ich den ADAC angerufen. Die sagten mir unter 2 Stunden wäre nichts zu machen. Toll. Dann rief ich einen Freund an, der uns zuhause im Stall bei den Arbeiten hilft. Er war sofort bereit loszufahren, um mir zu helfen, den Ersatzreifen aufzuziehen. Ich habe so etwas noch nie gemacht. (Doch, einmal bei meinem allerersten Auto.) Aber ich kann mich an gar nichts erinnern und fühlte mich in dieser Situation einmal mehr völlig überfordert…Die sofortige, nörgelfreie Bereitschaft mir zu helfen, war ein Riesengeschenk. Ich hab mich so mies gefühlt, und jemanden um einen so großen Gefallen zu bitten, ist eh schwer. Vielen Dank T., dass du sofort bereit warst Püppi und mir zu helfen. Das war ganz großes Kino!
Während Freund T. sich also bereits auf den Weg machte, um Werkzeug zu holen rief der ADAC wieder an. Ein Abschlepper sei in der Nähe, und könnte nun doch innerhalb der nächsten 30 Minuten vor Ort sein. Ich war mittlerweile in Herzberg abgefahren und auf ein sehr großes Industrie-Gelände gerollt. Weeeit weg von der Autobahn.
Ich rief also T. wieder an, um ihm zu sagen, er müsse nicht kommen und lud in aller Ruhe Püppi vom Hänger.
Schon in Schweden? Das ging ja schnell!
Püppi stieg aus und sagte: “Ach, wir sind schon in Schweden? Das ging ja schneller, als erwartet..
Der ADAC kam wie versprochen und wechselte meinen Reifen. (Zum Glück hatte ich einen Ersatzreifen!)
Nebenbei lief ich mit Hund und Pferd immer um den Wagen herum und rief meine Werkstatt zuhause an.
Die Idee war, irgendwo in Rostock einen neuen Ersatzreifen zu kaufen, damit ich den Rest der Reise nicht ohne antreten müsste. Aber auch das klang in der Theorie irgendwie besser, denn so ein Pferdeanhänger-Reifen liegt bei den meisten Reifen-Services nicht einfach so herum, sondern muss bestellt werden.
Mein heimatlicher KFZ-Werkstatt-Chef hat es zwar geschafft, mir einen zum nächsten Morgen in Rostock zu bestellen. Vielen Dank noch einmal T. (Anderer T. :)).
Aber ihn abzuholen, war bei dem, was mir am nächsten Tag noch alles passierte einfach nicht mehr drin…
Immer noch kein Happy End
Nachdem der ADAC fertig war, schubste ich Püppi wieder in den Anhänger und fuhr unbehelligt weiter bis zum Rittergut in Reez. Leider war der Stress dort noch nicht vorbei, denn die Gastbox war wirklich klein und hätte ich eine andere Wahl, oder einfach noch Tageslicht gehabt, hätte ich Püppi niemals dort hineingestellt.
Die Anlage ist allerdings beeindruckend schön und die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Im Sommer hätte ich Püppi auch draussen in ein Paddock stellen können. Aber im Winter gab es nur diese Option und das tu ich ihr nie wieder an.
Das schlechte Gewissen ging noch weiter, denn meine Unterkunft war für kleines Geld wider Erwarten total schön und sehr modern eingerichtet. Die Pension am Bahnhof in Kavelstorf kann ich für Durchreisende (mit Hund) bedenkenlos empfehlen. Freundlich, sauber, zuvorkommend, top! Natürlich gibt es vorbeiziehende Züge; die Pension ist ein liebevoll restaurierter alter Bahnhof 😉
Wie es am nächsten Tag weitergeht, erzähle ich euch im nächsten Blog..nur so viel vorab..wir sind noch laaaaange nicht in Schweden…und nichts lief so richtig nach Plan, oder auch nur annähernd reibungslos. Zwei Tage später dachte ich, “Och, so schlimm war der geplatzte Reifen ja gar nicht…”
Aus Schweden (!)
Eure Vaile, Nocona und Nuri
Wie einige von euch vielleicht noch wissen, starte ich seit langem regelmäßig ins Abenteuer.
Weit weg wollten wir, besonders weit sind wir allerdings (noch) nicht gekommen.
Prolog 🙂
Ich mache seit ich 18 Jahre alt bin alle 1-4 Jahre eine Reise in die skandinavische Wildnis. Ich reise alleine und nehme nur mit, was mir mit das wichtigste ist. Neben Angel, Messer und Feuer sind das meine Ponys. Seit Marina, meine Tinkerstute vor einigen Jahren gestorben ist, reise ich mit Nocona alleine. Meiner Quarterhorse Stute, die ich bereits als Fohlen ausgesucht und als Jährling zu mir geholt habe.
Seit genau einem Jahr mit in meinem Leben, ist Nuri. Mein kleiner (pubertärer) rumänischer Müllkippen-Mix.
Sie sollte dieses Jahr zum ersten Mal mit auf die große Fahrt.
Normalerweise sehen meine Wildnisreisen so aus, dass ich im Sommer für 1-2 Monate aufbreche, um irgendwo im Nirgendwo der skandinavischen Wälder mein Pony auszuladen um von dort zu Fuß weiterzugehen. Schlafe, wo und wann es passt, Beeren und Pilze sammle, meine Stute versorge und ständig auf der Suche nach dem “perfekten Platz” bin.
Schockierende Nachrichten aus dem Nichts
Vor 1,5 Jahren plante ich gerade wieder so einen Trip, als ich eine furchtbar beängstigende Diagnose bekam. Durch einen leichten Hörsturz wurde ich ins MRT geschickt, wo ein im Umfang 8cm großer Tumor in meinem Kopf gefunden wurde. Alles nahm auf einmal einen völlig unerwarteten und anderen Verlauf, als geplant. Ich wurde operiert, ein großer Teil des Gewebes wurde entfernt und damit der Rest abstirbt, wurde ich noch bestrahlt.
Das alles war möglich, weil das Tumorgewebe an sich gutartig ist (!). Es konnte durch seine Größe und Lage nur nicht vollständig entfernt werden, ohne ein hohes Risiko einer schweren Behinderung einzugehen.
Ich habe alles gut überstanden und durchlaufe nun seit einem Jahr abwechselnde Nebenwirkungen der Bestrahlung. Dadurch, dass das Gewebe langsam abgebaut wird, es aber sehr groß ist, kann ich zeitweise “dabei zuhören”, wie sich die Dinge in meinem Kopf verändern. Wechselnde Töne im Ohr, Knallen, Blubbern, Rauschen, Schwindel und Kopfschmerzen bestimmen meinen Alltag, und dennoch kann ich mich glücklich schätzen. Denn es gibt mich noch. Und ausser ein paar grauen Haaren ist nichts passiert. Ich kann arbeiten und weiter das tun, was mich glücklich macht. Musik, Singen, Sprechen, Schauspielen. In die Wildnis reisen.
Zumindest hoffe ich das, denn diese Reise ist quasi ein Test. Ein Belastungstest, ob ich mir und meiner absurden Courage wieder gewachsen bin. Um mich bei diesem Testlauf nicht gleich völlig zu überlasten, bin ich auf die Einladung einer lieben Freundin eingegangen.
Ein Grenz-Testlauf
Melanie Gruner, lizensierte Geitner-Trainerin, gelernte holistische Pferdetherapeutin, offizielle Deuber und Partner-Sättel Vertreterin, und zusammen mit ihrem Mann Jürgen, Betreiberin der wundervollen kleinen Pferde Urlaubsranch Ranch 52 in Schweden.
Sie hat mich in eine kleine Hütte auf ihrer Ranch eingeladen, um ihr bis zur neuen Saison bei den Pferden zur Hand zu gehen. So kann ich sehen, was ich schon wieder leisten kann und so bin ich nicht alleine (die Angst, dass etwas passiert, reist noch immer mit). Ich habe meine geliebte Ruhe, meine geliebten Vierbeiner und dieses Mal, weil ich nicht im Zelt schlafe und zu Fuß durch den Wald holze, sogar mein geliebtes Klavier dabei 😀
Das, liebe*r Leser*in, soll die Einleitung zu meinem ersten Abenteuer Bericht nach der schweren Kopfoperation sein.
Schon am ersten Tag, bin ich derartig mit Hund und Pferd im Anhänger auf der Autobahn Richtung Rostock verreckt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen…aber das finde ich noch heraus und schreibe es euch – im nächsten Blog…
Bis bald, schön, dass ihr (wieder) mitkommt!
Eure
Vaile, Nocona und Nuri <3
Die guten Tage sind die Zukunft
Wer hätte das gedacht…nach meiner Kopf OP und dem damit verbundenen schrecklichen Jahr 2020 merke ich, dass ich zunehmend einen anderen Blick auf die Dinge bekomme. Sicherlich bin ich nicht der erste Mensch, dem nach einem Trauma vieles, was vorher wichtig erschien, auf einmal trivial und klein erscheint.
Ich habe immer noch mit den Nebenwirkungen der Bestrahlung zu tun. Ein, mal mehr mal weniger, lauter Tinnitus, Schwindel Anfälle, die schwer zu beschreiben sind und sehr anstrengend für den Körper. Ich kann zum Glück immer stehen, gehen, sogar arbeiten. Aber manchmal ist es, als müsste ich für die selbe tausend Mal durchgeführte Gesangsübung das fünffache an Kraft investieren. Alles immer mal mehr, mal weniger. Und immer öfter gibt es auch Tage, an denen ich voller alter Energie und Kraft bin.
Das sind die Tage der Zukunft, sagt meine Schwester dann. Darauf musst du dich konzentrieren …und das tue ich.
Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich selbst an schlechteren Tagen so arbeiten kann, dass es niemanden außer mir wirklich auffällt. Das ist in meiner Branche auch nicht ganz unwichtig. Denn wer bucht schon eine Musikerin, die auf der Bühne schwächelt, oder eine Schauspielerin, die sich Sorgen macht, ob sie das Tagespensum schafft.
Meine Schwester sagt, ich würde selbst auf 10% meiner selbst, noch 110% Leistung bringen. Und auch, wenn es sich noch oft nicht so anfühlt, hilft mir dieser Gedanke jeden Tag. Und das Ergebnis meiner Arbeit zeigt, dass es möglich ist.
Endlich wieder vor der Kamera
Ich habe in diesem Jahr Konzerte gespielt, bereits 2 Singles veröffentlicht , ein neues Kindermusical komponiert, Modell gestanden, unterrichtet, vielen Projekten meine Stimme als Sprecherin gegeben, Turniere geritten… und nun durfte ich auch endlich wieder drehen.
Mein erster Drehtag nach der ganzen Geschichte; und ich war ziemlich aufgeregt.
Dabei meine ich keine Aufregung im Sinne von Lampenfieber..Es war eher eine total Aufgewühltheit, kennt ihr das? Ich hätte im Prinzip die ganze Zeit heulen können. Vor Freude darüber, dass ich nun wieder vor der Kamera stehe. Ohne Gesichtslähmung, ohne Stimmschwierigkeiten, ohne Einschränkungen. So ging es mir bei meinem ersten Konzert dieses Jahr übrigens auch. Aber Singen mit Kloß im Hals ist noch bescheuerter…Innere Zerrissenheit gibt einem Charakter vor der Kamera immerhin ein gewisses mysteriöses Maß an Tiefe, und produziert keine schiefen Töne…
Eine enorme Dankbarkeit und Demut dem Leben, und der Kraft gegenüber, die uns allen innewohnt erfüllt mich mehr denn je. Ich kann es nicht besser beschreiben. Auf jeden Fall, führte all das Emo-Zeug gleich beim ersten Take zu einem kolossalen Versprecher. Und das mir, die ihr Geld vor allem mit Sprache und Sprechen verdient :).
Vor lauter Emo keine Worte..
Gott sei dank, sind wir hier aber nicht bei einer Serie mit maximalem Tagespensum, ohne Zeit für Qualität (Alles schon erlebt…), sondern bei der DEGETO, also der ARD. Wir konnten es also wiederholen. Diesmal saß ich nicht auf meiner Zunge und alles fühlte sich schnell wieder an, wie gewohnt.
Während ich das schreibe, fällt mir eine kleine Anekdote aus meiner Marienhof Zeit wieder ein. In meiner Rolle als Jessy, musste ich einmal die DJane für eine gestellte Disko-Szene geben. Solche Drehtage sind schwerer für alle, weil einfach so viele Menschen am Set sind. Wir hatten alleine an die 80 Komparsen, damit die “Disko” voll wirkte.
Ich, als Jessy, sollte irgendwas anheizendes improvisieren…da ich wirklich überhaupt keine Ahnung hatte, was eine DJane so tut, ging das total in die Hose. Was ich da zusammenbrabbelte, machte tatsächlich nicht nur inhaltlichen überhaupt keinen Sinn, nein, es war dazu auch grammatikalisch völliger Dünnpfiff. Aber wir hatten leider keine Zeit die Einstellung zu wiederholen :D. Wen es interessiert, der/die kann die Folge bestimmt irgendwo im Netz finden…
Nuri, der kleine Wunderhund
Meine kleine Nuri ist zum ersten mal an einem Film-Set dabei. Ich habe vorher gefragt, ob Hunde am Set ein Problem wären und bekam die Antwort, dass es bereits drei Hunde am Set gäbe. Trotzdem war ich aufgeregt, wie sich mein kleines Müllkippen Monster wohl benehmen würde. Mit Hunden hat sie ja überhaupt kein Problem, aber bei Menschen bekommt sie noch manchmal Angstanfälle und verkriecht sich bellend unter Tisch, Schrank oder Hecke. Ich arbeite täglich mit ihr daran, und ich muss sagen, ich bin vollkommen überwältigt, was diese kleine Hundenase mit ihren 11 Monaten im Leben, und gerade mal 6 Monaten bei mir alles leistet.
Sie hat sich sofort beim ganzen Team eingeschleimt (im wahrsten Sinne des Wortes). Hat sich auf die Decke der Doggen Mischlingsdame Lilly gesetzt und sie mit Küssen und viel Gewedel um den Finger gewickelt. Alles ohne Probleme. Den Dreh über blieb sie brav im Auto.
Die Krönung aber war die Abschlussfeier. Ich liess sie erst im Auto und wäre nur kurz geblieben, um sie nicht zu lange alleine zu lassen. Aber Lilly war bereits in dem Cafe, in dem die Abschlussfeier des gesamten Filmteams stattfand, und so war ich mutig und holte Nuri dazu. Das Wunder passierte. Nuri legte sich auf ihr Deckchen unter meinem Stuhl an der Wand und war einfach glücklich, dabei sein zu dürfen. Sie schleckte jedem die Hand ab, der sich zu ihr runterbeugte und nach einer kleinen Weile, spielte sie sogar mit Lilly. Und selbst das Spiel zweier Hunde auf beengtem Raum, zwischen Stühlen und Tischen war so harmlos, dass es niemanden störte, und alle nur ganz begeistert zusahen. Lilly ist ungefähr 4 mal so groß wie Nuri, das machte das ganze irgendwie noch liebenswerter. Und es war danach auch kein Problem die Hunde nebeneinander auf ihren Plätzen zu halten, während 50 Menschen um sie herum drei Monate Dreharbeiten verabschiedeten.
Nächstes Mal lieber ein Taxi?
Ich habe mich dann nach ca vier Stunden von der Party gestohlen. Da ich auch 2 Gläser Wein getrunken hatte, beschloss ich, den Wagen stehenzulassen und die 3 km zum Hotel durch die Alm zu wandern. Ein nicht ganz unbeknacktes Unterfangen, da wir zweimal einen Bergbach in ziemlicher Höhe überqueren mussten. Das wusste ich natürlich vorher nicht. Und dann tigerten wir 2 km durch den komplett nachtschwärzlichen unbekannten Wald. Was ich vorher auch nicht geahnt hatte. Aber Nuri war tapfer, ich habe eh keine Angst im Wald, und wir kamen glücklich und wieder nüchtern nach 30 Minuten Kletterei durchs Ungewisse im Hotel an.
Wer hätte das gedacht..
Jetzt liegt die kleine Wundermaus neben mir und knackt. Ich bin unheimlich stolz auf sie.
Als ich beschloss mir einen Hund zu holen, habe ich gehofft, dass ich sie würde in mein Leben integrieren können. Dass sie aber ein solches kleines Wunder werden würde, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Nicht zu fassen, dass ich nach diesem Schei…Jahr 2020 so etwas wundervolles haben darf <3.
Bis bald eure Alm-Vaile und Kletter-Nuri
Westernreitkurs – Schulter/Hüfte + Co
Vielen Dank für die Teilnahme an meinem Wochenendkurs “Westernreiten- Schulter/Hüfte + Co”.
30km durch die Pampa
Zwei Stuten, ich und eine Ein-Mann Brücke
Der Kurs
Der Western-Reitkurs hatte das Thema “Schulter/Hüfte +Co”.
Was wir alles bewegen können wollen und welcher Teil des Pferdes sich eigentlich um welches Bein schmiegen soll…
Ich hatte ein paar schöne Aufgaben dabei, für die Hinterhand und die Vorderhand. Dann haben wir beides wieder verbunden und am Ende gab es noch eine Trail Einheit, bei der die gelernten Hilfen in die Realität umgesetzt werden konnten.
Für Sonntag Nachmittag hatte ich mir eine kleine Turnier Situation überlegt, so dass alles gelernte am Stück, mit Pattern und zusammen mit allen Pferden in der Bahn mal ausprobiert werden konnten.
Dafür hatte sich jeder Teilnehmer in Turnierschale geworfen.
Zur Siegerehrung gab es dann für jeden eine blaue Schleife (1.Platz im Western Reitsport), die habt ihr euch wirklich verdient!
Ich wünsche euch, dass noch viele Schleifen dazukommen bei euren Abenteuern mit euren Ponys.
Ich bin mega stolz auf euch und eure Quantensprünge zusammen mit euren Lieblingen; danke, dass ich euch dabei begleiten darf <3
Eure Vaile und Püppi
Gestern hatte ich Geburtstag.
Wenn man so einen Befund aus dem Nichts um die Ohren geknallt bekommt, wie ich letzten Sommer, ist eigentlich nichts mehr normal…oder gar selbstverständlich.
Jeden Tag lebe ich noch intensiver, gehe noch bewusster mit mir um. Ich frage meinen Kopf jeden Morgen, wie geht es dir? Ich überprüfe immer noch mein Befinden auf die Nebenwirkungen der Bestrahlung und bin jedes Mal erleichtert, wenn ich einfach bin, wie ich bin. Sein darf, wie ich war.
Meine Nachuntersuchung liegt nun schon einige Wochen zurück und die Ergebnisse waren mehr als gut. Die Operation und anschliessende Bestrahlung scheinen voll durchgegriffen zu haben und die neuen Bilder meines Kopfes sehen sehr gut aus. Die Erleichterung begleitet mich durch jede Minute und ich bin dankbar, dass ich nach dieser unfreiwilligen Odyssee endlich aufatmen durfte.
Ich habe natürlich aktivistisch gearbeitet, wie ich es gewohnt bin. Und die Früchte meiner Arbeit wollte ich euch zusammentragen, denn vieles ist für euch. Ob Musik, Film, oder Hörbuch. Ich bin froh, dass ich neben meiner persönlichen Situation in der allgemeinen Corona-Krise überhaupt arbeiten konnte und meine Projekte ungebrochen vorantreiben kann.
Und immer die Musik!
Als erstes bin ich natürlich wahnsinnig stolz auf die Veröffentlichung meiner neuen Single “GUT GENUG“, die am 30.04.201 veröffentlich wurde. Musikproduzent René Münzer, Tina K. und ich haben in kleinstem Team mit größtem Spass ein Video dazu gedreht, dass einfach mal echt Laune macht. Wenn ihr es noch nicht gesehen habt, hier könnt ihr das nachholen. Und wenn ihr mögt, abonniert bitte meinen Kanal bei der Gelegenheit.
Falls ihr euch fragt, wieso wir Künstler das immer schreiben: Ohne genug Abonnenten und genug Klicks auf unseren Werken, schaltet Youtube keine Werbung in unseren Videos. Und, so absurd das ist, mit der Werbung können wir Künstler wirklich noch Geld verdienen. Das ist gerade jetzt, wo Musik fast ausschliesslich gestreamt wird, und wir davon so gut wie keinen Cent sehen, unheimlich wichtig für uns. Also bitte anschauen und abonnieren <3
Das erste Endzeit Hörbuch mit meiner Stimme
Dann ist mein erstes Hörbuch erschienen, das ich als Sprecherin gesprochen habe. Es ist der erste Teil der fünfteiligen ÖDLAND Reihe von Christoph Zacchariae. Wenn ihr auf Endzeit steht, müsst ihr das unbedingt lesen, oder hören. Ich habe alle 5 auf meinen Wildnisreisen gelesen und bin ganz ehrlich begeistert. Dass ich dann die Hörbücher dazu einsprechen würde, hätte ich mir nie träumen lassen 😀
Crowdfunding für mein Theater
Und brandaktuell:
Das Kindermusiktheater Buntspecht, dem ich als Musikalische Leitung seit 2 Jahren beistehe, plant einen Weg aus dem Corona-Untergang.
Dafür fehlen noch monetäre Mittel. Einen Teil konnte das Theater selbst aufbringen, den Rest versuchen wir über eine tolle Prämienbasierte Crowdfunding Seite zu generieren.
Bitte helft mir dabei, meinem Theater zu helfen und schaut euch die Seite an. Jeder Euro hilft uns, nicht schliessen zu müssen.
Mein zweiter erster Geburtstag
Gestern hatte ich also Geburtstag. Meinen ersten nach der Operation. Meine Familie war da, durch Corona teilweise nur digital, und Nuri durfte zum ersten mal Geschenkpapier essen.
Jemand, der mich liebt hat mir zum Geburtstag geschrieben:
“Es gibt keine Wort dafür, wie tapfer und mutig du in den letzten Monaten warst”.
Vor allem bin ich dankbar.
Denn ohne meine Familie und meine Freunde wäre ich den Weg nicht so sicher gegangen.
Hätte ich nicht mit so viel Kraft da ansetzen können, wo ich aufgehört habe.
Und ihr alle gehört auch dazu. Denn was ich mache, erfüllt mich zuhause am Klavier mit kleiner Freude; aber, wenn es euch da draussen mit Freude erfüllt, explodiert mein Herz und tanzt.
Danke.
Eure Vaile
Ein Welpen von der Müllkippe
Nachdem ich mich nun entschieden hatte mein Leben um eine kleine Hundeseele zu bereichern, sah ich mich bei den verschiedenen Tierschutz und Tier-Rettungs Vereinen um. Natürlich weiß jeder von uns, wieviel Leid es überall um uns herum gibt. Ob Mensch, oder Tier. Überall kann man helfen und überall gibt es Seelen, die kein Zuhause, keine Sicherheit und keine Perspektiven haben.
Einen kleinen Menschen konnte ich nicht retten, aber einen kleinen Hund.
Nuri
Nuri hatte Glück. Sie wurde als kleiner Wurmling zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern auf einer Müllkippe in Rumänien gefunden. Dort wurde sie von Homeless Dogs Romania und Hundeherzen e.V eingesammelt, und konnte im Shelter überleben. Auf den Seiten der Vereine werden die gefundenen Hunde dann vorgestellt und können vermittelt werden.
Als ich mich für sie beworben hatte, bekam ich eine Selbstauskunft zugeschickt. Nach der Prüfung meiner Angaben kam ich in die engere Auswahl für die Adoption und es wurde ein Kontrolltermin bei mir Zuhause vereinbart. Kontrolliert wurde dabei die Umgebung, in die der Hund kommen würde und natürlich auch meine Person. Nach positiver Entscheidung bekam ich den Schutzvertrag für die kleine Maus zugeschickt und es wurde die Ausreise für den Welpen organisiert. Ich hatte Glück, denn es gab bereits nach 14 Tagen die Möglichkeit für den Transport von Rumänien nach Berlin.
Ein Welpe geht auf die Reise
Ich habe so etwas ja noch nie erlebt. Insgeheim dachte ich irgendwie, es käme ein alter klappriger VW Bus, vollgestopft mit verwahrlosten und verängstigten Hunden zum vereinbarten Treffpunkt der Übergabe auf dem Parkplatz an der Autobahn an.
Meine Familie war extra nach Berlin gekommen, um das kleinen neue Familienmitglied zu begrüßen. Als wir auf dem Rastplatz ankamen, sahen wir schon ein Dutzend andere Familien mit offener Heckklappe und erwartungsvollen Gesichtern.
Wir hatten alle Anweisungen vom Verein bekommen, wie der Hund nach Hause transportiert werden sollte, um Unfälle zu vermeiden und Sicherheit zu gewährleisten. Und so standen wir dort alle in der dunklen Kälte mit Hundebox und Decken ausgerüstet und warteten.
Als dann Scheinwerfer auftauchten, sahen wir keinen abgehalfterten, rostigen Truck, sondern einen top modernen Sprinter um die Ecke biegen. In der Fahrerkabine zwei Fahrer. Im Ladenraum bei den Hunden ein dritter Fahrer, der die Hunde die ganze Zeit über im Blick hatte. Der Laderaum war nach vorne zur Fahrerkabine hin offen, so dass auch die beiden vorne sitzenden Menschen die ganze Zeit über Kontakt mit den verängstigten kleinen Hunden halten konnten. Jede Hundebox war mit Futter und Wasser ausgerüstet. Wenn Welpen aus einem Wurf in die selbe Stadt kamen, wurden sie zusammen transportiert, um etwas Geborgenheit auf der langen Fahrt zu haben. Das Transportunternehmen Road Trip to Happiness machte seinem Namen wirklich alle Ehre. So einen liebevollen und professionellen Umgang hatte ich trotz der freundlichen und versierten Vermittlerin in Berlin irgendwie trotzdem gar nicht erwartet. Ich wünschte, ich könnte meinem Pferd den selben Komfort auf unseren Reisen bieten 🙂
Die Hunde wurden nach Personalausweis Kontrolle der jeweiligen Adoptanten bei geschlossener Transportertür in ihr Sicherheitsgeschirr geschnallt. Dann wurden sie direkt vom Mitarbeiter in die jeweilige Hundebox ins Auto der neuen Familie getragen.
Unser Welpen
Natürlich hatten die Hunde Angst, aber wir alle wussten ja, dass sich nach dieser letzten Anstrengung ein Leben voller Freude und Liebe auftun würde, und das machte es wert dort zu stehen und zu beobachten, wie die kleinen und großen Hunde resigniert und starr in die warmen Autos getragen wurden.
Ich glaube es blieb kein Auge trocken, denn es war einfach ein wunderschöner und rührender Moment, in dem gemeinsamen Wissen, dass alle Hunde, die in dem Transporter waren nun ein Zuhause bekamen.
Wir standen ganz hinten in der Reihe und kamen erst spät dran. Der Mitarbeiter des Transportunternehmens checkte meinen Ausweis und nahm mir mein Sicherheitsgeschirr ab. Dann verschwand er im Transporter und wir konnten nur sehen, wie er etwas kleines, weißes aus einer Box holte. Unsere Nuri. Ich hab geheult. Er brachte sie direkt in mein Auto und wir durften sie zum ersten mal anfassen und schnuppern lassen. Sie war ganz weich und warm und lieb und süß und trotz der irre langen Fahrt freundlich. Sie lag sofort auf dem Rücken und ließ sich den Bauch streicheln.
Dann setze sie einen großen Haufen in ihre Box und wir fuhren glücklich, in einem nach Hundescheiße stinkenden Auto, 30 Minuten nach Hause 😀
Die ersten Tage
Seit Sonntag bereichert mein kleines Monster Nuri nun mein Leben. Sie lenkt mich ab, wärmt mein Herz, zerstört meine Wohnung, nervt mein Pferd, liegt über meinen Füßen auf den Pedalen meines Klaviers, wenn ich online Gesang unterrichte, zerfetzt meine Laken, wenn ich versuche mein Bett neu zu beziehen, lernt gerade das Wort “NEIN” (nicht), und ist die beste Entscheidung seit ich 2007 meine Nocona gekauft habe.
Ich schreibe euch wieder, jetzt muss sie schnell raus, denn toitoitoi, der Haufen in ihrer Box blieb bisher der einzige…
Eure Vaile (mit Nuri auf den Füßen)
Ich hatte ein hartes Jahr…nicht nur wegen Corona…das ging und geht uns ja allen so…nein, ich hatte vollkommen unerwarteter Weise einen Zufallsbefund. Einen sehr großen gutartigen Tumor in meinem Kopf..
Also, habe ich nicht wie geplant meinen Sommer in der Wildnis verbracht, sondern im Krankenhaus und nach einer 6,5 stündigen Operation danach zwei Monaten in einer Rehabilitations-Klinik.
So ein Befund geht im seltensten Falle spurlos an einem vorbei. Von außen bin ich wieder hergestellt, aber von innen arbeite ich noch daran.
Der Stier, der ich bin…
Es ist alles gut gegangen, und ich erhole mich langsam. Natürlich treibe ich meine Arbeit weiter wie der störrische Stier voran, der ich nun einmal bin. Direkt nach der Reha habe ich das Video zu Schnee gedreht. Mein Team und vor allem der Regisseur Enrico Verworner war unheimlich verständnisvoll und bezaubernd. Das Ergebnis spricht für sich. Eigentlich sollte ich als Schneefee tanzen und mich drehen…das ging dann halt leider noch nicht…beziehungsweise nur in Zeitlupe, aber machen wir uns nichts vor; ich war auch damals im Ballett immer unheimlich schlecht mit den Pirouetten…
Irgendwie hat es sich richtig angefühlt zu diesem Zeitpunkt ein neues Familienmitglied zu adoptieren. Das Leben kann ziemlich kurz sein, auch wenn man überhaupt nicht damit rechnet. Ich zum Beispiel hatte bisher nicht einmal eine Hausärztin. Grippe kenne ich nicht, und wenn ich überhaupt mal einen Schnupfen habe, ist er in drei Tagen gegessen. Außer Zahnarzt und Frauenarzt kenne ich überhaupt keinen anderen Arzt;
und nun kam dieses Jahr, das alles verändert hat.
Meine Familie hatte und hat immer Hunde und oft leben sie bei mir, drehen mit mir, kommen zu Aufnahmen mit und begleiten mich und Nocona durch den Wald.
Aber keiner dieser Hunde hat wirklich mir gehört.
Jetzt bin ich zu dritt…
Und da sich nach diesem Ereignis irgendwie doch die Frage nach dem Sinn des Lebens aufgedrängt hat und die eigene Endlichkeit eben doch nicht so unendlich weit weg ist, habe ich mich endlich dazu entschieden einen eigenen kleinen Hund zu adoptieren.
Ich habe wochenlang alle Rettungsorganisationen durchforstet und bin schließlich ganz einfach an einer kleinen Maus hängengeblieben, die mein Herz direkt und ohne Umwege erreicht hat.
Ich hole sie heute ab. Wie sie heißen wird weiß ich noch nicht, aber ich weiß, sie wird ihr leben lang keine Angst mehr haben müssen, keine Kälte spüren und keinen Hunger leiden müssen. Sie wird mein Leben begleiten und ich ihres.
Die Hundeherzen E.V und Homeless Dogs Romania haben mir als Verein bei allem zur Seite gestanden und eine unheimlich kompetente Leistung abgeliefert. Ich kann sie nur von Herzen weiterempfehlen, und euch alle bitten bei einem Hundewunsch zuerst darüber nachzudenken, ob ihr nicht lieber einem kleinen Straßenhund eine Chance auf ein schönes Leben geben möchtet, als Zuchten zu unterstützen, wo es so unendlich viele kleine Seelen ohne Zuhause gibt.
Ich freue mich wie bescheuert auf meinen Familienzuwachs und habe schon eine große Tasche gepackt. Gleich kommt sie nach fast 36std Fahrt in Berlin an. Bestimmt dreckig, verängstigt, erschöpft…
Und sie weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass nach all der Anstrengung und all der Angst das Paradies auf sie wartet.
Dass sie jetzt schon einen festen und sicheren Platz in meinem Herzen hat, den ihr niemand mehr wegnehmen kann.
Ich schreibe euch wieder, wenn ich mit Putzlappen bewaffnet Pippi aufwische, die Reste meiner wertvollen Möbel aufsammle, meine Pflanzen gefressen wurden, mein Teppich für immer ruiniert ist und mein kleiner Hund mit bester Laune und reinstem Gewissen auf meinem Bett herumhopst.
Voller Liebe,
Eure Vaile
Mein Jahr war bisher turbulent… wie das von so vielen Anderen, die sich seit März quasi komplett neu aufstellen mussten.
Was hab ich bisher gemacht, mit meinem 2020. Das frag ich mich jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe. Ich hatte mich sehr auf dieses Jahr gefreut. Ein tolles Filmprojekt, ein schönes neues Kindermusical in Umsetzung, ein weiteres in Planung. Mein Musik Album und die Arbeit mit Produzent René Münzer… Wildnis im Sommer, Unterricht mit den Theaterkindern…
Tja, das meiste davon ist in der einen oder anderen meiner Atemmasken verdampft.
Dennoch haben auch wir uns nicht unterkriegen lassen. Von so vielen Künstlern aus allen Ecken hört man, sieht man und fühlt man die geballte Kraft des Schaffensdrang, der einfach aus sich heraus Energie hervorbringt. Ohne Rücksicht, ohne Gnade; aber nicht ohne Entbehrung und Kummer.
Zusammen mit meinem Produzent René Münzer und dem Fotograf Enrico Verworner habe ich es geschafft dieses Jahr bereits drei Singles rauszubringen und zu den beiden nächsten haben wir schon die Videos gedreht. Teilweise unter haarsträubenden Bedingungen und immer gegen die Welle der Resignation aus allen Ecken der monetären Drahtzieher. Niemand investiert Arbeit, oder gar Geld in ein Kunstprojekt, während die Politik darüber diskutiert, ob Kunst überhaupt systemrelevant ist.
Niemand glaubt an Musik und traut sich etwas anzupacken, außer eben uns Künstlern selbst.
Ich bin froh und dankbar, dass ich mit solchen zusammenarbeiten darf, und auf das, was wir dieses Jahr schon geschafft haben.
Erste Single 2020 Mach das Licht aus
Mit “Mach das Licht aus” fiel der Startschuss für den ersten Song meiner Platte HERZDISKO, eigentlich ein Song zum Tanzen und Spaßhaben. Keiner rechnete mit dem coronabedingten Shutdown nur wenige Tage später.
Zweite Single 2020 Stark geboren
Zum ersten Mal isoliert von einander haben wir dann “Stark Geboren” ausgekoppelt und uns mit dem Videodreh dazu bewiesen, dass man selbst unter Quarantäne Bedingungen weiter arbeiten kann, wenn man wirklich daran glaubt.
Fotograf Enrico Verworner bei seinem Musikvideo-Debut…kann sich sehen lassen, würde ich sagen <3 c Enrico Verworner und Ear-lab.com
Dritte Single 2020 Sommer
“Sommer” , noch immer unter hohen Sicherheitsauflagen gedreht, endlich ein Stück mehr Leichtigkeit und die spürbare Freude darüber, dass es weitergehen wird. Zum ersten Mal habe ich ein Video mit einer Drohne aufnehmen dürfen, es sind unglaublich tolle Bilder entstanden und wir haben den Drohnen-Pilot genutzt um gleich die Schlüssel-Szene für eine meiner nächsten Singles zu drehen, ich freu mich schon riesig darauf, darf aber noch nichts verraten 😀
Beste Freundin immer mit am Start..natürlich mit Abstand 🙂 Ausgestattet mit Masken der Wandelbar <3 https://www.facebook.com/WandelbarKosmetik/ c ear-lab.com
Musical Kompositionen
Meine Musiken zu den Kindermusicals mit dem Kindermusiktheater Buntspecht von Thomas Knabe mussten durch die Covid-Bremse erst einmal pausieren, aber wir gehen im Herbst mit Volldampf an die Proben und haben schon jetzt die feste Zusage im Dezember wenigstens im kleinsten Rahmen Aufführungen stattfinden zu lassen. Je nach dem, wie sich die Lage für die Theater entwickelt, werden wir die Aufführungen im nächsten Frühjahr nachholen. Die Komposition für das Stück im nächsten Jahr steht auch an, und auch wenn ich noch nicht sagen darf, für welches Stück ich Musik schreiben darf, ist es ein absoluter Hammer und ihr werdet es sicher genau so lieben, wie ich.
Hier noch einmal für ein der Rückblick auf die Stücke der letzten zwei Jahre. “Die Schatzinsel” und “Die Hexe und der Zauberer” Für beide Stücke ist bereits ein Hörspiel mit einem Geschichtenerzähler in Produktion 🙂
Neues Hörbuch mit meiner Stimme
Als letztes Projekt vor meiner Sommerpause habe ich noch das erste Buch der ÖDLAND Reihe einsprechen dürfen. Es handelt sich um insgesamt 5 Bücher, in denen uns der Autor Christoph Zachariae mit seiner Protagonistin Mega auf eine düstere und unheilvolle Reise ins Ungewisse schickt. Mit mir am Mikrofon Sprecher und Schauspielkollege Bernd Egger, Markus Hahn zeichnete für die Regie verantwortlich und wir hatten viel Spaß gemeinsam die verschiedenen Charaktere des Buches herauszuarbeiten. Zumindest hatte ich Spaß, Markus konnte ich durch die dicke Glasscheibe nicht erkennen, aber er klang nicht allzu verzweifelt 🙂
Als Schauspielerin werde ich dann hoffentlich im Herbst wieder starten, jetzt aber verschwinde ich erst einmal bis September und wünsche euch allen einen wundervollen Sommer… Danke, dass ihr da seid, meine Musik hört, mir so liebe Dinge schreibt.
Natürlich habe auch ich mich besonders in diesem Jahr nach der Bilanz gefragt. Und habe wie jedes Jahr festgestellt, dass man es sich eben nicht aussuchen kann, welchen Motor einem die Natur in die Brust setzt.
Mein Herz hämmert mit jedem Schlag einen neuen Klang in die Welt und ich werde die Musik aufschreiben, bis es nicht mehr schlägt.
Eure Vaile
Und ich weiß, das macht uns stärker, wir gehen nicht verloren
Und ich weiß, das macht uns härter, wir wurden stark geboren
Und ich weiß, das macht uns stärker, das Spiel ist nicht verloren
Und ich weiß, das macht uns härter, wir wurden stark geboren
Als Corona begann, haben viele noch darüber gelächelt und alles abgewunken.
Mittlerweile sitze ich seit Wochen in der digitalen Isolation. Ist Corona wirklich so schlimm? Müssen wir wirklich solche Maßnahmen ergreifen? Wer erzählt noch die Wahrheit, welche Zahlen stimmen, ist alles überhaupt nicht schlimm, oder ist alles noch sehr viel schlimmer?
Wenn man nach dem Toilettenpapier geht, werden wir alle sterben.
Toilettenpapier wird auf jeden Fall das Unwort 2020 sein, für alle Zeit. Peinlich.
Ich weiß nichts. Ich traue keiner Berichterstattung wirklich. Ich habe eine Meinung, andere haben eine Andere. Eines aber weiß ich, ich möchte die schützen, die ich liebe und deswegen halte ich mich an alles, was einem vorgeschlagen und/oder auferlegt wird. Bin gehorsam, wo es Ansagen gibt, die ich vielleicht in keinster Weise nachvollziehen kann, halte mich bedeckt und hoffe, alles normalisiert sich schnell. Hoffe, niemand meiner Lieben wird ernsthaft krank. Hoffe, niemand verliert irgendjemand, der/die ihm/ihr lieb und teuer ist.
In dieser Zeit freischaffende Künstlerin zu sein, artet zu einem Balanceakt aus. Balance zwischen der Wahrnehmung, dass die Kunst, die wir produzieren, vielleicht selten so gebraucht und wertgeschätzt wurde – denn alle sind jetzt isoliert, alle frequentieren alle Medien. Mehr denn je.
Musik, Film, TV, Bilder, Fotos, Bücher, Gedichte…Kunst.
– und dem Umstand, dass es so schwer ist wie selten, damit auch seine Miete zahlen zu können, denn alle Aufträge werden verschoben, oder finden nicht statt. Filmproduktionen werden vertagt, oder fallen weg. Konzerte werden abgesagt. Theater schliessen und legen ihre Produktionen auf Eis. Lesungen entfallen…
Was bleibt ist die pure Schaffenskraft.
Aktionismus. Tapferkeit. (Sorgen.)
Was bleibt, ist der Brennstoff für neue Kunst, die sich ihren Weg durch unsere Herzen, Hände, Bäuche und Köpfe bahnt.
Unbarmherzig, achtlos, gleichgültig.
Wie ein Feuer, das zeitgleich die einen wärmt, während es andere verzehrt, hört sie niemals auf neu zu entstehen und lässt uns fassungslos, hilflos staunen. Denn dort, wo eben noch Tränen flossen, entsteht vielleicht gerade ein wunderschönes Gedicht. Dort, wo eben noch Ängste wohnten, entsteht vielleicht gerade ein neues Gemälde, in dem sich Betrachter wiedererkennen und Trost finden. Dort, wo eben noch ein Herz zerbrach, und das Blut wie sinnlos durch einen verlorenen Menschen pumpte, entsteht der Puls eines neuen Liedes. Der Herzschlag einer Melodie, die andere Menschen verbinden wird und neue Geschichten erschafft.
Mein WG Partner, der berliner Fotograf Enrico Verworner, hat ein Lieblingslied von mir. Der Song heisst “stark geboren”, und die/der eine oder andere von euch kennt vielleicht sogar die Live Version, die ich auf Youtube veröffentlicht habe. Ich weiß gar nicht mehr so richtig, wer damit angefangen hat, aber auf einmal hatten wir die Idee zu der Nummer ein Musikvideo zu drehen und sie als Mutmach Single zu veröffentlichen. Wenn er uns so viel geben kann, dann doch vielleicht auch anderen?
Also haben wir äusserst spontan ein Musikvideo in meinem Wohnzimmer aufgenommen, zu einem Song, der mir gerade in dieser Zeit so vorkommt, als hätte ich ihn für uns, jetzt, geschrieben.
Das habe ich nicht. Als ich ihn schrieb, war mein Herz zerbrochen und ich habe versucht, mich in den Trümmern wieder zusammenzusetzen.
Dieser Song macht mir heute Mut.
Er hat mich dazu gebracht, in einem verbrannten Feld einen kleinen Garten anzulegen. Und dann einen kleinen Weg. Und dann eine ganze neue Welt.
Ich denke an euch. An uns. Wir hören nicht auf. Wir werden das schaffen.
Wir gehen hier nicht verloren.
Eure Vaile
Screenshot aus dem Video…
Zucker-Koller Alle MEINS.. Gott sei Dank…Weingummis…
ich sitze hier übringens in einer aus Decken und Stühlen selbstgebauten Black-Box 🙂
Mach das Licht aus
Mach das Licht aus
Wenn ich nachts nicht schlafen kann,
schleich ich mich an der Nacht entlang,
hinter deinem Fenster, brennt kein Licht.
Irgendwo hör ich uns lachen,
weil mein Herz nie still stehen kann.
Alles andere hör´ ich nicht.
Und auf diese eigene Weise, sind wir Teil des Tages Reise in die Nacht.
Mach das Licht aus und spiel mit mir.
Zünd die Strassen an und tanz mit mir.
Und am Ende dieser langen Nacht hast du vergessen,
was dich traurig macht.
Die Wolken werden wieder dichter.
Die Stadt versinkt im Grau.
Ich denk daran, was unsere letzten Worte war´n.
Wir sah´n von oben auf die Lichter,
unterm Sternendach, deine Worte waren:
„Was ham´wir gelacht“.
Hilflos;
„Was ham´wir gelacht“.
Mach das Licht aus und spiel mit mir.
Zünd die Strassen an und tanz mit mir.
Und am Ende dieser langen Nacht hast du vergessen,
was dich traurig macht.
…was waren das für aufregende Tage in meinem Leben…nachdem ich vor Jahren mein letztes Album Frei Sein veröffentlicht habe, wurde es erst einmal stiller..ich habe nicht aufgehört zu arbeiten, aber mein Leben hat sich komplett verändert…durch eine private Trennung musste ich mich auch im musikalischen Feld völlig neu zurecht finden, neue Menschen in mein Leben lassen, alte Freunde neu entdecken und grundsätzlich ziemlich viel einstecken und durchhalten. Und kürzlich, am 28.02, gab es dann endlich eine erste Veröffentlichung auf meinen neuen Beinen, mit neuen Partnern, alten Freunden und voller Musik im Herzen.
Ich bin so glücklich darüber! Mit René Münzer, Musikproduzent von Ear Lab Music Production, habe ich einen weiteren Verbündeten auf meinem Weg gefunden und gemeinsam werden wir die nächsten Singles meiner kommenden Platte “HERZDISKO” veröffentlichen.
c Enrico Verworner
Mit M&M | ART.xPress und MFG.Design habe ich Partner, die mich grafisch bei allem unterstützen, was reinkommt, ob es meine Website ist, ich Bilder und Artworks in irgendeiner Art und Weise schnell brauche, Flyer, Logos, Werbung, egal was; sie sind sofort da und helfen mir, DANKE <3
Mit Enrico Verworner habe ich berlins leuchtendsten Fotograf als Freund an meiner Seite, der nicht müde wird, meine Musik und mich immer wieder neu zu entdecken und wunderschön ins Licht zu setzen, ich kann dir gar nicht genug sagen, wie sehr ich mich darüber freue <3 (Die geniale Disco-Lampe, in meinem kleinen Straßen-Video ist übrigens auch von ihm 😀 Ich habe sie ihm abschwatzen können und werde sie im nächsten Musikvideo ordentlich featuren!)
Mit WOW-Brows habe ich seit kurzem einen neuen Testimonial Deal, das heißt, ich werde in Zukunft in allen Beauty Dingen von ihrem Team unterstützt; wenn es also darum geht für ein Shooting, oder einen Dreh besonders hübsch auszusehen; ich freue mich sehr über diese Team-Ergänzung! <3
Und jeder und jede einzelne von euch, der/die meine Musik hört, feiert, teilt und liebt bildet den Weg, auf dem ich laufen kann. Dafür möchte ich mich bedanken.WIR HABEN SCHON FAST 50.000 STREAMS meines neuen Songs “Mach das Licht aus”, WOW, MEGA, DANKE!
Künstler sein bedeutet oft klettern, hangeln, durchhalten und an steilen Felswänden hängen. Wenn ich dann nach oben schaue und euch da sehe, finden meine Finger wieder halt und die Steigung wird etwas flacher.
Kleine Release Party im engsten Kreis <3
Wenn ihr mich weiter unterstützen möchtet, dann nutzt den Smart link und streamt und teilt meine Musik, was das Zeug hält. Heutzutage kommt nur ins Radio, was gestreamt wird, also müssen wir vorlegen 😀 Über Besuche und Kommentare auf meinem YouTube Kanal freue ich mich auch, da gibt es das neue Video und alles, was in den nächsten Tagen und Wochen neu erscheinen wird.
Es gibt diesen Spruch, immer nach vorne schauen und nicht zurück. Was habe ich mich den oft anhören müssen, und ich kenne niemanden, der das wirklich tut. Denn in unserer Vergangenheit liegen neben schmerzlichen Momenten doch auch all die schönen Erinnerungen, die man ab und zu besuchen möchte. Und in meinem Herzen klingt vor allem dieser eine Satz immer wieder nach, wenn ich alles denke, was hinter mir liegt. Neben all den Verirrungen, Bemühungen, Anstrengungen und Klimmzügen meines Lebens bisher, höre ich in meinem Herzen immer diese Worte:
“Was haben wir gelacht”
In diesem Sinne tanzen wir nach vorne und blicken zurück auf all die Momente voller Freude und Sonnenlicht auf der Haut!
Bis ganz bald
***
Eure Vaile
Werbung wegen Produktnennung und Verlinkung
Die Fashion Week ist wieder in Town und ich darf wieder neue Trends ausprobieren und bewährtes erneut begeistert unterstützen. Den Anfang machte diesmal die Einladung von Samira Günther von PR & EVENT in die Fashion Hall Berlin. Dieser wunderbare Auftakt, der es jungen Designern und Designerinnen bereits seit 2014 ermöglicht neue Ideen und Werke in einem stilvollen und wirksamen Umfeld zu präsentieren. Begleitet hat mich berlins erleuchtetster Fotograf Enrico Verworner, der zur Abwechslung mal dafür gesorgt hat, dass nicht nur “Berlin leuchtete”, sondern auch die Models der Designer und sogar auch ein bisschen ich..<3
Dann ging die Woche weiter. Im letzten Jahr wurde ich ja bereits von Miss Lashes gesponsert und durfte meinen Augenblick zum ersten Mal mit Wimpern Extensions verschönern. In diesem Jahr hat mich PR-SUGAR wieder in die Beauty Suite eingeladen (vielen Dank!!) und ich durfte WOW Brows kennenlernen. Die Beauty Suite ist eine Plattform, auf der sich Trendsetter, Modeschaffende, Modetragende und Beautybegeisterte tummeln und neues in Sachen Haare, Pflege, Make Up, Fingernägel, kurz alles, was mit Verschönerung der oberflächlichen Attribute zu tun hat, ausprobieren dürfen.
Ich bekam dieses Mal eine Wimpernverlängerung des Studios WOW Brows. Die Fachkräfte waren unheimlich freundlich und nahmen sich trotz des wahnsinnigen Ansturmes und der marathonartigen Arbeit während der zwei Beauty Suite Tage viel Zeit für jeden Gast.
Als Schauspielerin ist bei mir der natürliche Look wichtig, so bekam ich eine ganz natürliche Verdichtung meiner eigenen Wimpern und bin wieder ganz begeistert.
(Kleiner Tipp, gerade bei “Schlupflidern” bewirken die Wimpernextensions eine Öffnung des Auges. Damit wird aber tatsächlich (noch) kaum geworben, was mich wundert. Denn, neben dem schönen Volumen, ist das für mich eigentlich der größte “Aha”- Effekt gewesen ..)
Nach den Wimpern kamen dann die Augenbrauen. WOW Brows hat, wie es der Name ja schon verrät, dort eigentlich seine Wurzeln. So begab ich mich denn vertrauensvoll in die fähigen Hände der Mitarbeiterin, die mir nebenbei erzählte, sie würde auch die Schulungen im berliner Studio von WOW Brows geben. Zu meinen Augenbrauen. Ich habe es aufgegeben. Sie stehen auf natürliche Weise in jede Richtung ab, und lassen sich auch durch Stylinggels aller Art nicht davon abhalten. Meine Schwester nennt sie liebevoll meine Igel-Brauen, auch Uhu oder Einstein-Augenbrauen habe ich schon gehört. Im Fernsehen ist das oft lustig, weil ich in einem bestimmten Licht wirklich so aussehe, als hätte ich Stacheln, statt Augenbrauen. Ich bin da allerdings ziemlich entspannt und habe auch meine Igel-Brauen lieb. Kann ja nicht jeder so perfekt anliegende, glatte Augenbrauen haben, wie alle Mädels auf Insta. Es gibt schlimmeres! 😀
Ich bin also ohne große Erwartungen in die Session gegangen. Tränen gelacht habe ich, als die Mitarbeiterin von WOW mir die spezielle Lösung zum Aufweichen der Haare entfernte und mir die Brauen alle nach oben kämmte.
“Es heisst ja nicht umsonst Brow-Lifting “, antwortet sie mir auf meine vielleicht schon etwas panisch klingende Frage, ob das jetzt etwa so bliebe.
Dann kam noch Farbe dazu und ich hatte mich innerlich schon damit abgefunden, dass meine Schwester die ganzen 4-6 Wochen, die der Zauber halten soll hysterisch kichern würde. ABER, als das ganze Zeug rausgewaschen war, sah es so aus:
Und nach einem kurzen Wimpernbürstchen Einsatz war das dann das Endergebnis:
Ich finde es super, man darf ja nicht vergessen, dass ich nun bis auf den Lippenstift total ungeschminkt bin. Und am nächsten Morgen war auch noch alles am Platz 😉
Die Farbe und Intensität der Augenbrauen erinnert mich ein wenig an Brook Shields in “Die blaue Lagune” (Wem der Film tatsächlich noch was sagt, wird langsam so alt wie ich :D!) aber ausdrucksstarke Brauen sind ja im Moment der Shit.
Der wundervolle Häkel-Kragen ist übrigens von RITA IN PALMA. Unerwartet traf ich meine liebe Freundin Ann-Kathrin Carstensen in der Beauty Suite, in der ihr Label vertreten war. Ann-Kathrin gründete 2012 ihr Accessoire-Label RITA IN PALMA. Zusammen mit Frauen aus der Türkei, Syrien, Pakistan, Libanon und dem Kosovo entwirft sie diese wunderschön handgehäkelten Schmuckstücke und Accessoires. Jedes Stück ist handgefertigt und man sieht die Arbeit und das Herz in jedem Detail. Ich freue mich sehr, auch in Zukunft wieder Stücke von Rita in Palma tragen zu dürfen.
So weit die News von eurer “mit-Ponys-in-den-Norden-ziehenden-wurzelausgrabenden-Lagerfeuer-Beautyprinzessin” Vaile
Ich sitze auf der Toilette meines kleinen Badezimmers und schaue auf den Fussboden vor meinen Füssen. Dort glitzert etwas kleines pinkes. Es ist ein Konfetti Pelikan aus pinkem Glitzerpapier. “Wie kommt er dorthin?” denke ich und freue mich heimlich. Ich liebe Glitzer, ich liebe Konfetti und vor allem liebe ich die Erinnerung daran, woher er kommt. Ich habe ihn von meiner Schwester und ihrem Mann an meinem Geburtstag im Mai (!) zusammen mit hunderten seiner Artgenossen über meinen Geburtstagstisch und über meinen Kopf gestreut bekommen. Glitzerkonfetti hat bei uns Tradition – wenn nicht die ganze Wohnung noch Wochen nach dem Event glitzert, war es noch nicht genug! Jetzt ist der 31.12 und der kleine Pelikan hat es geschafft, sich das ganze Jahr über bei mir zu halten, dem Staubsauger und diversen Putzanfällen zum Trotz.
Wie immer blicken wir wohl alle irgendwie zurück auf das Jahr und fragen uns, ob es “ein Gutes” oder “ein Schlechtes” war. Ich auch.
Mittlerweile starre ich nicht mehr auf den Glitzer-Pelikan, sondern räume meine Wohnung nach der jährlichen Feier für meine liebsten Freunde auf. Ich sehe euch nicht oft, ich habe immer wenig Zeit, ich bin schwer zu halten. Ich weiß. Deswegen mache ich diese kleine Feier zwischen den Jahren und freue mich immer sehr und aufrichtig, über jeden und jede, die ich bei dieser Gelegenheit wiedersehen kann.
Backen und Kochen für meine Gäste <3
An meiner Tür, damit alle den Weg finden.. Dreierlei Glühwein…rot, weiß und mit-ohne-alles.. Schon mal das Feuer angemacht…
Rückblickend war es ein toller Jahresstart bei der Serie “Rote Rosen” . Über das Jahr kamen dann noch weitere vier TV Produktionen dazu, über die ich mich sehr gefreut habe.
Mein neues Album ist so weit wie nie, ich habe viel geschrieben und mein Musik-Team und ich haben einen Schlachtplan für 2020, auf den ihr euch echt freuen könnt. Es wird endlich wieder Single Veröffentlichungen und neue Videos geben und ich freue mich schon sehr darauf…
Mein Buch “Frei Sein” und seine Verfilmung gehen in die nächste Runde 2020. Wir haben mehr Steine in den Weg gelegt bekommen, als wir nach dem furiosen Start mit der instand Förderung durch den FFF und der Teambildung mit dem Verleih Square One erwartet hatten, aber alle sind noch dabei und glauben fest. Ziehen mit aller Kraft am Seil, damit wir endlich den nächsten Schritt schaffen. Ich werde immer um Geduld gebeten. Witzig eigentlich, denn ich bin bestimmt die, die am meisten davon hat. Es ist meine Geschichte, warum sollte ich ungeduldig damit sein. Sie dauert ja noch an…Nocona und ich planen schon unsere nächste Tour nach Schweden 2020 und ich bin so dankbar, dass ich das immer noch machen kann.
Mit dem Kindermusiktheater Buntspecht habe ich ein tolles Jahr gehabt und zusammen ist das neue Musical “Die Hexe und der Zauberer” entstanden. Die Kids sind großartig und ich bin stolz auf unser Werk. Nächstes Jahr geht es weiter mit uns, und wenn ich den Kindern nicht gerade Songinterpretation und Intonation eintrichtere, schreibe ich bereits am neuen Stück. Welches, ist noch nicht entschieden, es dürfen Vorschläge gemacht werden 😉
Als Sprecherin hatte ich dieses Jahr auch viel Spass. Wie einige von euch ja vielleicht schon wissen, habe ich kürzlich erst die deutsche Stimme von Sylvanas für ein Hörbuch übernommen. Sylvanas ist eine der Hauptfiguren aus dem Spiel World of Warcraft, die ich in dem Hörbuch Allimania Classic von Steve Krömer seit Anfang des Jahres spreche. Sehr witziges Zeug, eine Hommage an das Spiel und für mich Neu-Nerd eine spannende und ehrenvolle Aufgabe..Mehr von mir aus der Gameszene findet ihr übrigens hier 😉
Alles in allem also ein “gutes” Jahr.
Wie jedes Jahr feiere ich den Jahreswechsel in aller Stille bei meinen lieben Ponys im Stall. Ich sitze dort in der Heuraufe und bilde mir ein, dass meine Anwesenheit meine kleine Nocona beruhigt. Zumindest kann ich so im Notfall sofort reagieren. Als ich gestern Abend noch nach dem Rechten gesehen habe, sprach mich eine alte Frau mit winzigem Hund an. Ich kenne sie nur vom Vorübergehen und mehr als die Worte “Guten Tag” haben wir noch nie gewechselt. Sie steht auf einmal da und hält mich auf dem Weg zum Auto an.
Plötzlich finde ich mich in einem sehr freundlichen Gespräch über die Ponys und ihren Hund und Sylvester-Knaller wieder, in dem ich unter Anderem erfahre, was Seidenstickerei ist, und dass sie bereits über 155.000 Steine in ihr neues Bild geklebt hat.
Während ich mich noch darüber wundere, dass mich ein mir vollkommen fremder Mensch plötzlich so freundlich an seinem Leben teilhaben lässt, und mich dabei davon abhält nach Hause zu fahren, dreht sie sich plötzlich noch einmal um, und sagt “Ich wünsche Ihnen einen friedvollen Jahreswechsel und ein gesundes und glückliches neues Jahr; achten Sie auf die kleinen Dinge, sie sind es doch, die das Leben ausmachen und wir übersehen sie viel zu oft”
Damit dreht sie sich um und geht sehr langsam und gebückt mit ihrem winzigen Hund weiter. Es ist dunkel. Sie ist alt. Sie hat bestimmt nicht gesehen, dass ich auf einmal Tränen in den Augen hatte.
Gerade schwinge ich zum letzten Mal in diesem Jahr den Staubsauger und habe im Putzwahn den Glitzer Konfetti Pelikan eingesaugt…einen Moment verharre ich vor der Tat – wie er wohl hierher gekommen ist, unter welchem Schuh, an welcher Socke blieb er hängen…was er wohl über all das denkt..schwupp – weg.
Wahrscheinlich dachte er die ganze Zeit über nur
“Ich bin kein Pelikan, ich bin ein FLAMINGO!!!!”
Bis zum nächsten Glitzer Konfetti, ich freu mich auf euch in 2020!
Eure Vaile
Letzter Ritt 2019.. ..und was für ein Himmel…
Aus der Heuraufe…habt ein wundervolles neues Jahr!
PS
Das Herzmädchen Merch bekommt ihr hier
Das Buch Frei Sein hier
Meine Musik hier, hier und hier 🙂
und natürlich auf Spotify
Warte nicht auf ein Wunder – Lass lieber eins geschehn!
Die Hexe und der Zauberer
Es singen, tanzen, hexen und zaubern die Kinder des Kindermusiktheaters BUNTSPECHT in Potsdam
Eine Musical Adaption von Thomas Knabe nach dem gleichnamigen Disney Film, unter der Regie von Margitta Burghardt – mit meiner Musik
Was bin ich stolz auf euch <3
Am Samstag war die Premiere des neuen Buntspecht Musicals in Potsdam.
Seit knapp 2 Jahren darf ich die musikalische Leitung für die Kinder übernehmen, die Musiken komponieren und mit den Kindern erarbeiten.
Ich selber —> keine Kinder..
Das Theater—> rund 60 Kinder zwischen 4 Jahren (süß!), irgendwas dazwischen (kleine Monster!) und 16 Jahren (wieder bezaubernd:)).
Dazu gekommen bin ich wirklich wie der Hundebesitzer zur Katze.
Der Musikproduzent, der die Musiken viele Jahre komponierte, hatte keine Zeit und rief mich an.
Er wusste, ich hatte bereits vor einigen Jahren die Musik zu dem Stück
“Das Feuerzeug” für die kleine Mecklenburgische Landesbühne in Parchim geschrieben.
“Ob ich in 4 Wochen 12 Musiken komponieren und produzieren könne”
Öhm.
“Welches Stück?”, war die einzige mir sinnvoll erscheinende Frage.
“Die Schatzinsel“, sagt er.
Mein innerer Monolog:
“Waaaaaas, die Schatzinsel von Stevenson, ich liiiieebe das Buch-das habe ich auf einer meiner ersten Wildnisreisen im Zelt mit einer Kerze verschlungen-ich höre schon die Ouvertüre und die Piraten und die Waisenkinder undundund….”
“Klar, kann ich machen”, sag ich.
Ich habe ja schon darüber berichtet, wie meine ersten Begegnungen mit der Buntspecht Bande waren. Nun bin ich seit fast zwei Jahren dabei, kenne mittlerweile alle Namen, kann die unartigen Wichtel also jetzt mit ihrem Namen bannen und mit megastrengen Blicken auf ihren Stühle feststarren. Es gibt die/den eine/n, oder andere/n Verbündete/n, die mir helfen, die ab und an frei rotierenden Kleineren von den Vorhängen zu ziehen, und die mir vor allem immer wieder beweisen, wie sehr sie auf einander aufpassen. Da werden Noten geteilt, Seitenzahlen ausgetauscht, Texte zusammen gelernt, lose Seiten in Rekordtempo gemeinsam einsortiert, Aussprache geübt und sich immer wieder gegenseitig versichert, dass man zusammenhält, komme was wolle.
Wenn ich also Luft hole, um pädagogisch wertvolle Dinge wie:
“Also los, Hopp Hopp, die Zeit läuft, gerade sitzen, weicher Bauch, Füsse auf den Fussboden, die kleinen, die noch nicht auf den Boden kommen, hinten an der Stuhllehne anlehnen, Kind X Klappe halten, Mädels XYZ weniger tratschen -> mehr singen, Song 7.1, aber nur die zweite Teilstrophe vor dem C-Part, und nur die Wichtel, die Elfen kommen dann erst ab Zeile drei dazu, und vergesst nicht den bösen Troll, und 1, 2, 3 und!..”
von mir zu geben, wissen die Kids Bescheid und singen, dass es eine wahre Freude ist.
Und das ist es wirklich. Ich bin ja immer schon der Meinung gewesen, dass singen, Geschichten erzählen ist. Dabei kommt es in erster Linie auf den
Inhalt an. Klar, Intonation ist immer willkommen, und die Kinder arbeiten und üben sehr diszipliniert. Aber jeder kann (in einem gewissen Rahmen) singen lernen.
Wir wollen vor allem berühren und verzaubern. Und jedes Kind in diesem Ensemble findet seinen eigenen Weg in die Herzen der Zuschauer.
Und wenn dann sogar unsere Kleinsten zwischen 4 und 6 Jahren auf Stichwort und im Takt loslegen, dann darf das Herz schon mal begeistert mithüpfen.
Und nun befinden sich die Kids mitten in der Spielzeit ihres neuen Stückes “Die Hexe und der Zauberer” und was für ein tolles Spektakel das wieder ist!
“Madam Mim” wundervoll manisch und magisch zugleich und “Merlin” herrlich zerzauselt und verzaubernd in Szene gesetzt von den vier Hauptdarstellern und Hauptdarstellerinnen. Aber alle haben geglänzt wie Gold, jede Rolle, jedes Kind.
Das ganze Ensemble lebt, tobt, lacht, tanzt und singt, dass es eine wahre Freude ist, eingerahmt in ein wirklich beeindruckendes Bühnenbild und eingepackt in Kostüme, für die sich auch die Volksbühne in Berlin nicht schämen würde. Das Team rund um die Buntspechte ist mit ganzem Herzen dabei, und das sieht man.
Mit Dagmar Schott, die Zauberfee der traumhaften Kostüme..
Ich bin wahnsinnig stolz auf euch, ihr Mäuse,
(“Ich bin keine Maus, ich bin ein Buntspecht!” Max, 4 Jahre alt)
und wünsche euch eine wundervolle Spielzeit.
Holt euch den Applaus ab, für den ihr so hart gearbeitet habt <3
Eure Madam Vaile
PS: Für alle Kids, die aus meiner Truppe im nächsten Jahr rausgewachsen sind, und die ich vielleicht so schnell nicht wiedersehe:
Ihr seid wahrlich großartig; lasst euch ja niemals etwas anderes einreden!
Und wenn euch mal jemand ärgert denkt einfach an mich, lächelt und atmet erst mal tief durch – bevor ihr den Klavierdeckel zuknallt und böse guckt <3
Wer solche Freunde hat ist wahrlich (Lachtränen)reich–Ihr seid meine Liebsten, Jungs <3 mit Johannes Tibursky dem Produzent der Stücke…mit ihm habe ich bereits die Schatzinsel zusammen gemacht – Dream Team <3 K.O nach den Aufnahmen in den Babelsberger Filmorchester Studios..
..meine Liebsten <3 die Buntspechte bei den Proben am Klavier..
Die Vorstellungstermine:
Premiere:
Samstag, 30.11.19 / 11:00 Uhr (A) und 16:00 Uhr (B)
weitere Vorstellungen:
Sonntag, 01.12.19 / 11:00 Uhr (B) und 16:00 Uhr (A)
Montag, 02.12.19 / 10:00 Uhr und 14:00 Uhr (B)
Dienstag, 03.12.19 / 10:00 Uhr und 14:00 Uhr (A)
Mittwoch, 04.12.19 / 10:00 Uhr (B)
Donnerstag, 05.12.19 / 10:00 Uhr und 14:00 Uhr (A)
Freitag, 06.12.19 / 10:00 Uhr und 14:00 Uhr (B)
Samstag, 07.12.19 / 11:00 Uhr (B) und 16:00 Uhr (A)
Sonntag, 08.12.19 / 11:00 Uhr (A) und 16:00 Uhr (B)
Montag, 09.12.19 / 10:00 Uhr ( A)
Dienstag, 10.12.19 / 10:00 Uhr (B)
Die Karten kann man per E-mail über karten@kmt-buntspecht.de bestellen.
Aber auch eine Bestellung per Telefon ist möglich.
Bitte die Kartenhotline 0331 8171934 wählen.
Ein Anrufbeantworter wird Ihre Wünsche entgegen nehmen.
Der Kartenpreis:
Kinder (bis18 Jahre) 5,- EUR zzgl. 0,30 EUR VV- Gebühr
Erwachsene 12,- EUR zzgl. 0,30 EUR VV-Gebühr
wenn plötzlich das Tierchen, das man liebt einen Unfall hat.
Hier ein kleiner Rückblick zu meinem letzten Turnier im Sommer. Vieles ist seitdem passiert, aber ich würde euch gerne erzählen, wie es der kleinen Paula jetzt geht.
Mein Pony Nocona war auf dem C-Turnier in Bantikow auf der Banti-Cow Ranch sehr fleissig unterwegs. Nach einem zweiten Platz gewann sie 3 von 5 Prüfungen und hätte die Vierte laut Scoring auch noch gewonnen, wenn ich nicht unkonzentriert gewesen und das Anhalten am Ende vergessen hätte.
Warum war ich so unkonzetriert? “Meine” kleine Dackeldame Paula war unter ein Pferd geraten. Die Diagnose multipler Hüftbruch an 5 Stellen, ich war am Boden zerstört und hätte an dem Tag am liebsten ihre Morphium Tabletten gegessen, wenn sie sie nicht dringender gebraucht hätte..😔
Alles verliert einfach schlagartig jeden Wert und Sinn, wenn ein Tier, das man liebt plötzlich so unsagbare Angst und Schmerzen erleidet.
Am Sonntag Abend wurde das Gefühl, dass mit der kleinen Paula irgendetwas größeres als “nur” der Schock passiert war immer stärker, denn sie erholte sich trotz der verschriebenen Schmerzmittel nicht besonders. Zwar wedelte sie mich tapfer an, aber sie wollte partout nicht eigenständig aufstehen. Wenn ich sie auf die Füsse stellte ging sie aber los, um sich zu erleichtern. Gelähmt war sie also nicht.
So bin ich direkt am nächsten morgen noch einmal in die Klinik gefahren. Dort wurden dieselben befundlosen Biege und Tastübungen mit ihr gemacht und Paula hat nichts, absolut NICHTS angezeigt. Die TA und ich haben uns erleichtert angelächelt und ich höre uns noch sagen, lass uns trotzdem ein Bild zur Sicherheit machen.
Gott sei Dank haben wir das gemacht.
Die Hüfte war an fünf Stellen gebrochen.
Ich bin dem kleinen Hund nicht von der Seite gewichen, bis mein Vater und seine Frau (Paulas Frauchen) sie wieder abholen kamen. Sie hatten, die wie ich finde unheimlich starke Entscheidung getroffen, ihren Hund nicht noch vor der OP wiederzusehen. Ich hatte Paula bereits seit 6 Wochen in Pflege und ein Wiedersehen mit ihnen hätte das kleine große Dackel Herz nur zusätzlich gestresst.
Ich sass also im Aufwachraum und versuchte Paulas lange rosa Zunge feucht zu halten. Man hatte sie ihr aus dem Maul gelegt, damit sie nicht daran erstickt. Man sagte mir, ich solle während des Aufwachprozesses auf alles gefasst sein, denn manche Hunde können beim Aufwachen in Panik geraten und noch bevor sie ihre Sinne beisammen haben aus Angst beissen.
Gewappnet blieb ich also direkt vor ihrer Nase im Schneidersitz sitzen und wartete. Auf einmal zuckte die rosa Zunge und die Nase bewegte sich etwas. Kaum wahrnehmbar versuchte Paula schon mal zu riechen, was um sie herum passierte. Da meine Hände direkt vor ihrem Kopf aufgestützt waren, war ich der intensivste Geruch um sie herum und das erste und einzige, was die kleine Dackel-Dame tat, noch bevor sie auch nur ihre ledrige Zunge einrollen konnte, war propellerartig zu wedeln. Sie lag einfach da, unfähig irgendeinen Muskel zu bewegen ausser ihrer Rute. Ich hab so geheult.
Paula hat eine Platte auf einer Seite eingesetzt bekommen, sie sollte helfen, die anderen Brüche wieder an ihren Platz zu ziehen. Heute ist der Unfall bereits 4 Monate her und sie läuft und hopst wieder fast so schnell wie vorher. Schmerzen signalisiert sie überhaupt keine, keine Schwierigkeiten beim Aufstehen o ä. Nur beim Männchenmachen hält die Hüfte manchmal noch nicht ganz, was sie verspricht. Paulas Frauchen hat sie wochenlang massiert, ist mit ihr behutsam und diszipliniert mini Reha-Runden gegangen und hat alles für einen perfekten Heilungsverlauf getan.
Ich schreibe ja eigentlich gerne, wenn es was positives zu berichten gibt. Und auch, wenn ich keine besonders beflissene Vereinsnase bin, gebe ich gerne zurück, wenn sich die Gelegenheit dafür ergibt. In meinem ganzen persönlichen Drama um Paula, kam nun mein eigentlicher Wunsch über etwas aus der EWU-Turnier Szene zu berichten total zu kurz.
Deswegen nun hier, wenn auch mit reichlich Verspätung:
Nachdem ich drei Jahre nicht auf einem Turnier der Banti-Cow Ranch war, hat sich dort viel schönes getan und das möchte ich gerne erzählen.
Ich glaube meinen Ruf als ewige Extrawurst werde ich ja eh nie mehr los. Nocona und ich sind schon Freitag früh zum Turnier gefahren, es war unser erstes Mal Fahren dieses Jahr und nach unserem Spast-Anfall letztes Jahr auf dem ersten Birkholz Turnier (siehe Blog Genie und Wahnsinn), wollte ich ihr genug Zeit einplanen für etwaige Nerven Eskapaden.
Sie ist auch gut vorbereitet in ihren Hänger eingestiegen. Wie immer fahre ich den Hänger seit ca 6 Wochen jeden Tag vor, den ich im Stall bin und stelle sie zur Übung zum Fressen in den Hänger ohne zu fahren. Damit sich für sie nichts ändert, behandle ich sie dabei immer gleich, selbes Halfter, selbe Boots ..das klappt schon wunderbar.
Unsere Osteopathin Nathalie von EquiTao war auch 10 Tage vor dem Turnier noch da zum Check und hat sie behandelt und massiert..
Als wir dann nach zwei Stunden ruhiger und herrlich ereignisloser Fahrt ankamen, bekam Püppi dann leider doch plötzlich wieder so einen Stress-Anfall. Ich musste sie schnell aus dem Hänger holen, da ihr gesamtes Stress System hochtourte und sie innerhalb von 1 Minute klatschnass geschwitzt war. Um nichts zu riskieren, hab ich sie aus dem Hänger geholt und bin mit ihr gegangen, nach 5 Minuten war der Kopf Spuk vorbei und ich hatte mein Pony einfach wieder. Nocona nun wieder völlig normal, trocknete vor sich hin, als sei nie etwas passiert. Also wieder ein in den Hänger. Zur Gehorsamsabfrage. Natürlich kein Problem. Bekloppti.
Tony, Henne und Jana hatten den perfekten Paddock Platz für uns parat und haben mich damit total überrascht. Ich hatte zwar zuvor mit Henne telefoniert und nach einem grasfreien Platz gefragt, da wir zuhause anfang Juni erst bei 1,5 std Gras waren und ich mit Noconas Stoffwechsel ja immer sehr aufpassen muss.
Aber auf der Banti Cow Ranch bekam sie nicht nur einen grasfreien Paddock, sondern gleich einen ganzen Offenstall zur Verfügung. Bei der Hitze natürlich der absolute Jackpot.
So war ich den Gastgebern trotz ihrem Stirnrunzeln ob Püppis verschiedenen Einschränkungen sehr dankbar 🙂
Wer kein so aufwendiges Pferd hat, oder hatte, kann eben nur schwer nachvollziehen, wie es ist, wenn man kein Heu, Gras nur in Maßen und nur spät im Jahr, kein Stroh, keine Körner füttern darf, und das Pony ständig im Interieur zwischen Lämmchen und Drachen hin und her pendelt.
Püppi war nie das einfache Quarter mit dem ausgeglichenen Gemüt, aber soll ich sie deswegen verstecken?
..wieder völli klar in der Birne trocknet sie auf ihrem Luxus Paddock vor sich hin..
Wir sind also gut angekommen und da ich so früh am Platz war, hatten wir alle Zeit der Welt um aufzubauen und uns zu akklimatisieren.
Die Ranch, der Platz, der Abreitebereich, die Halle alles war sehr gepflegt und es stand stets Wasser für die Pferde bereit. (Eventuell könnte man über die Äppelsituation auf der Paddockwiese noch einmal nachdenken ;))
Natürlich gab es auch wieder ein tolles Catering und ausnahmslos alle Mitarbeiter und Helfer waren trotz der Hitze unheimlich hilfsbereit und nett.
Da ich diesmal alleine gefahren bin und kein Helferlein hatte, fand ich es um so netter, dass mir zb beim Wegrollen einer schweren Heurolle sofort geholfen wurde und auch als meine Auto Batterie (natürlich) den Geist aufgegeben hat, standen Helfer parat und haben uns wieder ins Rollen gebracht.
Püppi wurde zum ersten Mal auch während eines Turnieres von ihrer Osteopathin betreut und durfte nach den Prüfungen verschiedene nicht Doping relevante Entspannungs Behandlungen genießen, während ich etwas neidisch zugucken durfte. Sie war fitter denn je und rauschte geradezu auf einer blauen Welle durch die Prüfungen.
Alles für den Dackel, alles für den Club… LK2 Ranch Riding
Dann vergass ich ganz einfach das Anhalten zum Gruß am Ende der letzten Pattern und der Richter, der nicht ahnen konnte, warum ich nicht bei der Sache war, rief mir noch unheimlich freundlich mit einem Augenzwinkern nach der Prüfung zu, ich solle doch mal auf mein Scoresheet schauen, das ich hoffentlich mit mehr Aufmerksamkeit als die Pattern lesen würde..es waere Püppis vierter Pokal gewesen. Eine Wahnsinnsleistung von meiner bezaubernden und fleißigen Stute.
Paula war inzwischen natürlich wieder bei mir und Püppi.
Meine anfängliche Sorge, dass sie von nun an Angst vor Pferden haben könnte, löste sich in Rauch auf, als die kleine Ratte begeistert von Matschpfütze zu Äppelhaufen tobte und vor lauter Freude keine einzige Sekunde an alte Alpträume verschwendete.
Ich nahm mir fest vor mir daran ein Beispiel zu nehmen und mehr so zu sein wie dieser kleine, tapfere Hund mit dem großen Dackelherz.
Bis zum nächsten Blog!
Püppi, Paula und Vaile <3
Ich bin mal wieder unterwegs. Neben mir packt ein Typ gerade genüsslich sein Zwiebel Mett Brötchen aus (Ja, es gibt diese Menschen wirklich!) und fängt an es zu verzehren. Fasziniert beobachte ich, wie die Tastatur meines Laptops von 2011 (in Mac Jahren also ein weises Greisen – Laptop) die Tastatur Beleuchtung pflichtbewusst anschmeisst, wann immer der Zug durch einen Tunnel fährt. Man kann kaum noch einen Buchstaben auf dem Keyboard erkennen, aber wir kennen uns gut, mein kleines altes Greis-Book und ich. Es begleitet mich fast täglich, und hat alle meine Texte zuverlässig in Pixel umgewandelt…
Ich bin unterwegs zu Dreharbeiten, den vorerst Letzten geplanten. Im Leben eines/er Schauspielers/inn kann sich das ja immer recht schnell wieder ändern, aber nach diesem Film ist erst einmal wieder Musik geplant.
Die Arbeiten an meinem neuen Album kommen leider immer wieder zum Erliegen. Daran sind mehrere Komponenten beteiligt, eine Große ist sicherlich „das Verkaufsargument“. Ohne ein solches (und es muss ein Gutes sein), kann man heutzutage kaum eine Musikplatte veröffentlichen; die auch Gehör finden soll. Kein Major Partner dieser Welt lässt sich noch auf das Risiko ein „nur“ gute Musik zu verkaufen. Wer nicht mit Konzept und schlag(kauf)kräftigen Argumenten daher kommt, kann alleine musizieren, oder alles im Selbstverlag zur Verfügung stellen.
Da die Verfilmung meines Buches Frei Sein (z.B ein sehr gutes Verkaufsargument) weiter auf sich warten lässt, denn die Mühlen dort mahlen auch nicht schneller, als in anderen Branchen, wartet mein Album auf neue Argumente und ich bin ein bisschen sehr wehmütig, wenn ich daran denke. Ich weiß, der/die eine oder andere wartet schon genauso sehnsüchtig drauf wie ich, und ich kann euch nur danken und sagen: haltet durch!
Ich schreibe ja fleissig neue Musik, so könnt ihr euch am Ende über mehr Musik freuen, als euch lieb ist 🙂
Mein Jahr lief bisher erstaunlich gut. Ich bin sehr dankbar, dass es mal kein Dauerkampf um Jobs und Aufträge war. Als Künstlerin ist man ständig damit beschäftig bezahlte Arbeit zu generieren. Auch wenn unsere Wirkung nach aussen hin oft wunderbar aussieht, stecken hinter den paar fertigen, präsentablen Projekten 10 andere, die parallel genau so viel Kraft und Anstrengung gekostet haben und nicht verwirklicht werden konnten. So kommt es schnell dazu, dass wir Künstler dauerarbeiten und nur gelegentlich etwas veröffentlichen. Dem Zuschauer mag es dann so vorkommen, dass alles ein Produkt einer reibungslosen und lückenlosen Karriere ist. Aber dem ist meist nicht so. Für fast jedes Bild, das im Netz erscheint, gibt es tage- und nächtelange Arbeit, Kämpfe um und für Projekte, Abgründe voller Zweifel, die einem gleichgültig gähnend entgegenblicken. Vielleicht zeigen wir uns deshalb auf den Bildern der Öffentlichkeit gerne so unbeschwert und glücklich. Wenn es Grund zur Freude gibt, dann ist sie hart erkämpft und muss gefeiert werden 🙂
Meine Musik zu dem Musical “Die Hexe und der Zauberer” kommt sehr gut voran. Ab Anfang November könnt ihr wieder Karten für die Aufführungen im Kindermusiktheater Potsdam erwerben. Ich werde wieder zu beiden Premieren anwesend sein und natürlich – wieder in anstandsgemässer Gewandung. Ob ich Hexe, Wichtel, Zauberer oder Eule bin, wird noch nicht verraten 🙂
Als Sprecherin laufen gerade mehrere Projekte gleichzeitig an, sobald ich euch verraten darf, wo ihr mich in Zukunft hören könnt, und als wer/was, sag ich natürlich Bescheid..auf jeden Fall, macht es großen Spass und ich bin dabei mein Home – Studio dafür auszubauen.
Meine Nachbarn denken eh schon ich nehme Drogen, da ich aus vollem Herzen, und meist ohne die Türen vorher zu schliessen, abwechseln Zauberer Merlin, die Hexe Mim, oder die freche Eule einspreche, um den Kindern des Theaters diverse Anregungen zum Üben geben (zumindest rechtfertige ich das vor mir selbst damit :D)..ich habe dabei einen Heidenspass und kann sagen, es ist besser als eine Therapie 😀
Versucht es mal! Hexengelächter in jeder Farbe und Form, Höhe und Tiefe wirkt total befreiend 😀
Neben mir im Zug konnte ich nebenbei eine kleine Romanze beobachten. Ein hübscher junger Kerl (Künstler, wie ich rüberhört habe) und eine hübsche junge Dame nebst blonder Mama, unterhalten sich angeregt über das Schaffen und die Kreativität eines Künstlerlebens, nie zu wissen, was morgen kommt, aber dafür eventuell etwas zu schaffen , dass auch übermorgen noch von wert sein wird…(schön gesagt, denke ich, und tippe es mit :))
Dann wird klar, dass der Typ gar nicht zu den Mädels gehört, denn er verabschiedet sich nach dem ca einstündigen Philosophie Dialog und verpasst noch fast seinen Ausstieg.
Alle lachen und winken zum Abschied. Mama und Tochter bleiben auf dem Vierer links vor mir sitzen und schweigen artig, bis der Zug wieder rollt. Dann geht es los. Tochter: „ Boah, der war ja nett! Und so kreativ! Und so schöne Haare!“ (Hatte er wirklich) Mama: “Ja, aber nie zu wissen, wo man Arbeit findet! Da muss was solides her!“ Tochter schweigt. Mama: „Du kannst ihn ja mal googlen“. Tochter (schwärmt regelrecht): „Ich weiß nicht mal, wie der hiess.. der war schon total nett. Wie alt der wohl war?“ Mama: „Seinen Nachnamen haben wir ja“ (sag ich euch natürlich nicht). Tochter (quiekst): “ECHT??… Ach, der weiß doch dann gar nicht mehr, wer ich war“…und so weiter und so fort…mittlerweile sind alle ausgestiegen und ich dümple schmunzelnd fast alleine im Zug nach München weiter. Ich denke, wer weiß, vielleicht wäre das etwas geworden. Vielleicht hat der Typ dieselben Gedanken gehabt, wie das Mädel. Vielleicht bin ich gerade Zeuge einer jener seltenen Schicksalsbegegnungen geworden und beide kommen noch zu einander. Wer weiß; ich wünsch´ es euch <3
–>Typ mit den schönen Haaren: sie hat deinen Nachnamen…vielleicht reicht das 😉
So, ich werd mich mal anmalen und für meinen ersten Termin in München hübsch machen.
Ich freu mich, dass ihr mich auf meiner Zugfahrt begleitet habt!
..ich liebe Blaubeeren… ich liiieeebe Blaubeeren!! … …… ..vielleicht sterbe ich gleich ein bisschen…aber es war es wert!
Bis zum nächsten Blog!
Eure Vaile
***
..dann habe ich alles verloren und am Ende ein Kind adoptiert. Ja, ja. Doch so kann es gehen und geht es auch im Leben einer Schauspielerin. Ich war schon Braut, Leiche, Opfer und Täter an einem Tag, oder doch zumindest innerhalb weniger Drehtage. Die schöne Leiche habe ich so lange und oft in Produktionen gespielt, bis mein damaliger Fanclub auf einem Konzert einst eine Plakat-Scherpe hochhielt auf der geschrieben stand:
“Vaile, wo stirbst du als nächstes??”
So langsam altere ich mich aber in die für mich interessanteren Rollen rein. So darf ich immer häufiger die Mörderin, oder die Antagonistin mit den grundbösen Hintergedanken verkörpern, die hinter der blonden Gutmensch-Fassade finstere Pläne schmiedet.
Ein Gutes hat das Älter werden also schon mal in meinem Beruf 🙂
Ich bin zur Zeit in München im Hotel. Neben mir liegt Paula und pennt. Sie hat mich solange angefiepst und von ihrer Zwergenperspektive aus angeglotzt, bis ich sie von ihrer anscheinend total inakzeptablen Hundedecke in mein frisch gemachtes Hotelbett gehoben habe. Dort hat sie sich kommentarlos unter die Decken gegraben und ist seitdem verschwunden.
Paula ist ein Zwergdackel. Wir sind heute schon 9 km durch Münchens Schickeria gelaufen, denn ich habe heute tatsächlich einen drehfreien Tag.
Natürlich gibt es auch an freien Tagen immer etwas zu tun, und so habe ich mich mit meiner Literatur Agentur getroffen und Pläne für mein altes Buch “Frei sein” und ein eventuelles neues Buch geschmiedet. (Ja, ernsthaft, ich freu mich sooo!)
Ich bin ganz beseelt von so viel positiver Frauenpower und muss all meine Ideen erst einmal sortieren. Denn natürlich passiert alles immer gleichzeitig in meinem Leben, ich glaube das ist auch so ein Künstlerding, wochenlang kein Wind und total Flaute und dann plötzlich Sturm, Strömung, Land, Wasserfälle, Einhörner… Alles gleichzeitig.
Ich schreibe ja zur Zeit wieder die Musik für ein neues Kindermusical. “Die Hexe und der Zauberer” von Disney. Kennt ja die/der Eine, oder die/der Andere von euch noch. Es geht um das Schwert im Stein und die Sage um König Artus. Ein mega schönes Projekt, in das ich wieder mal mein ganzes musikalisches Herz stecken darf. Gleichzeitig stehe ich für mehrere TV Produktionen vor der Kamera und darf mich darauf freuen, dass mein Musikteam und ich meine neue Platte voranbringen.
Ich bin also rundum glücklich und habe nicht viel Zeit mich umzudrehen und zuviel nachzudenken. Ständig neue Dinge zu erschaffen, nie wirklich an einem Ort anzukommen, immer das nächste Ufer im Blick zu haben, das nächste Projekt zu planen und sich ganz und gar in den Dienst der sogenannten Muse zu stellen, gehören zu mir und meiner Welt so dazu, wie die tägliche Luft zum Atmen, oder in meinem Fall das tägliche Stück Kuchen um zu überleben.
Aber natürlich bin ich auch ich.
Und ich bin auch noch Stier.
Stiere sind langsam und hassen Veränderung.
Ich habe mir den idealen Job für meine innersten Bedürfnisse ausgesucht (Nicht)
Ich weiss nicht, was mein Aszendent ist, um das überhaupt aufschreiben zu können, muss ich das Wort erstmal googlen, weil ich weder weiß, was das eigentlich genau ist, noch wie man es schreibt.
Aber wenn meine Sternzeichen irgendwie doch mein Wesen beschreiben und bestimmen, muss mein Aszendent Flummiähnlich sein. (Oder eben Kuchen)
Denn ich bin einerseits voll und ganz ich, wenn ich reise und laufe und hetze, wenn ich mich zerreisse und wie buntes Glitzerkonfetti mit all den tausenden Fetzen aus Bildern und Musik herumwirbel und fliege oder falle.
Und andererseits ist es fast schon Sommer.
Und ich denke ich bei jedem Baum, an dem ich vorbeigehe sofort,
“ob der Baum hier wohl meine Lieblingsbäume im nördlichen Wald dort oben kennt?”
Ich glaube ja, Bäume sind vernetzt. Sie haben ein viel besser funktionierendes Bauminternet als wir untereinander.
Also bleibe ich abends, wenn ich mit Zwergdackel Paula durch fremde Strassen, fremde Städte, fremde Welten laufe einfach manchmal an einem beliebigen großen, alten Baum stehen und lege meine Hände an seine Rinde.
Ich fühle mich dann schlagartig nicht mehr Wurzellos.
Bis zum nächsten Blog <3
Eure Vaile (und Paula unter der Decke)
PS, wer Lust auf “Die Schatzinsel” Musik hat, die ich für das gleichnamige Kindermusical der Buntspechte des Kindermusik-theaters in Potsdam geschrieben habe kann sie sich ab sofort schon mal hier anhören 🙂
In diesem Sinne “Hey Ho, wir ziehen in die Schlacht!”
WERBUNG, weil Markennennung und Verlinkung!
Ich bin derzeit leider kaum in Berlin und konnte mir nicht eine einzige Show ansehen, aber ich freute mich um so mehr, dass ich “wenigstens” der Einladung von PR-SUGAR in die Beauty Suite folgen konnte. Die Mitarbeiterinnen haben meine Termine sogar zweimal für mich umgelegt, da ich wegen kurzfristiger Dreharbeiten hin und her planen musste. Danke euch noch einmal dafür!
Dieses Mal stand in der Beauty Suite etwas völlig neues für mich auf dem Programm; ich habe mir die Wimpern dauerhaft verlängern lassen! Ahhhh! Ich hatte ja keine Ahnung, was es alles gibt und ich stehe ja immer für einen sehr natürlichen Look. Als Schauspielerin ist Authentizität das allerwichtigste. Also, war ich etwas unsicher, ob das was für mich sein würde. Das Team von Miss Lashes in Berlin hat mich dann zwei Stunden mit Wimpern beklebt und ich bin mit dem Ergebnis so was von happy!
Wir haben “nur” meine normalen Wimpern verdickt und etwas verlängert, so dass sich mein Aussehen nicht verändert. Die synthetischen Wimpern-Extensions sollen bis zu 4 Wochen halten und ich muss mich nicht mehr schminken! So cool…ich hatte sonst immer wasserfeste Wimperntusche im Gesicht, die natürlich oft nicht so schön fein und perfekt aufgetragen war. Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange die neuen Wimpern halten, ein spezielles Pflegeshampoo gab es gleich dazu.
Das Aufbringen war natürlich nicht die Bohne schmerzhaft, ich lag 2 Stunden unter einer Kuscheldecke mit geschlossenen Augen. Fragt mich mal, wie ich so die Fotos gemacht habe 😀 Nach zwei Stunden war die Mitarbeiterin von Miss Lashes fertig und ich war sofort ready to go. Zwei Tage soll ich jetzt nicht tauchen gehen ( ich glaube das ist machbar) und dann ganz normal ohne dolles Reiben waschen.
Ich bin happy und freue mich auf meine Dreharbeiten in Lüneburg, zu denen ich sofort nach meinem einen Tag Fashion Week wieder abgereist bin. Schade, dass ich keine Shows gesehen habe, aber im Sommer kommt ja die nächste Fashion Week und darauf freue ich mich schon jetzt.
Fertig 🙂
Wenn ihr Interesse an Wimpernverlängerung, Augenbrauen Styling und allem, was damit zusammenhängt habt kann ich euch MissLashes am Kudamm herzlich empfehlen. Meine Erfahrung mit ihnen im Rahmen der Beauty Suite von PR Sugar war absolut überzeugend und ich komme gerne wieder …
Ich bin natürlich direkt nach dem ganzen Zivilisationszauber und vor meiner Fahrt nach Lüneburg wenigstens für kurz wieder in den Wald gezogen, zu dem was mir wirklich am Herzen liegt…Echtes Scheinwerfer-Abendlicht und mein Pony ❤️
Eure Vaile
Meine Püppi und ich werden seit Anfang 2018 von EquiTao gesponsored. Diese ganzheitliche therapeutische rundum Begleitung beinhaltet Osteopathie, Homöopathie, Akupunktur und eine unheimlich sympathische und liebevolle Ansprechpartnerin in Nathalie Alvensleben für alle Belange von Püppi.
Wie jeden Winter quälen Püppi und ich uns so ein bisschen wegen dem PSSM/n bedingten-ewig-das Murmeltier-grüßenden Abbau der oberen Rückenmuskulatur (sie ist warm eingedeckt, keine Deckendiskussion nötig :)).
Zu Püppis Rahmenbedingungen:
Ihr Blut wird halbjährig von mir auf Muskelwerte und Mineralhaushalt überprüft. Ihr Raufutter, dass sie dreimal am Tag portioniert bekommt, und ihre Zusatzfutter sind auf das Blutbild und ihre Bewegung abgestimmt (ich habe sogar eine Lebensmittelwaage im Stall für mein Pferd…für mich zuhause hab ich so was nicht…:)).
Natürlich steht sie in einem großzügigen Offenstall mit Agilitity Zaun zwischen Futterplatz und Tränke, der sie zu zusätzlicher Bewegung “zwingt”.
Sie wird dazu 7 Tage die Woche bewegt, ihre Bewegung beinhaltet 2 gezielte Muskeltrainings (geritten oder an der Longe), 3 Ausritte mit Gymnastizierung und 2 lange straffe Spaziergänge.
Grundsätzlich macht sie all das zu einem sehr glücklichen und total entspannten, völlig symptomfreien Pferdchen 🙂
Leider konnte ich bei allem Optimierungswahn eine lange Fresspause in der Nacht noch nicht eliminieren, wobei wir stets bemüht sind nach noch besseren Systemen Ausschau zu halten, so dass wir im Winter ab und zu an Kotwasser nicht vorbeikommen.
Der abnehmende Rücken, leichte Verspannungen im Genick und das Kotwasser zusammen haben mich dazu gebracht wieder einmal Püppis Lieblings-Wellness Therapeutin anzurufen und Nathalie kam uns im Stall besuchen.
Unter anderem bekam meine Prinzessin aller Erbsen 5 Nadeln gesetzt.
- Zur Muskelerwärmung
- Gegen Kotwasser
- Gegen Verdauungsprobleme
- Für die Lunge/Flüssigkeitsregulation
Dann hat Nathalie noch verschiedene Methoden angewendet, um Verspannungen zu lösen.
Unter anderem hat sie mir eine Abkauübung gezeigt, die ich selber mit Püppi regelmässig machen kann, um ihr zu helfen Verspannungen im Zungen, Hals und Nackenbereich zu lösen. Da Püppi begeistert auf allem rumkaut macht sie diese Übung mit Hingabe.
Es klemmen bei meinem Pferd oft der Atlas und der vierte Halswirbel, zusammen mit Genick, Zungenbein und Brustbein. Das kenne ich von ihr schon seit sie klein ist und die Übungen, die Nathalie uns beigebracht hat zeigen große Wirkung. Z.B rotiere ich ihre linke Schulter regelmässig nach Vorgabe und konnte feststellen, dass Püppi schon nach kurzer Zeit viel flüssiger und ausschreitender in ihren Seitwärtsbewegungen wurde.
Meine Reitbeteiligung behandelt sie noch zusätzlich gerne mit einer Faszienrolle an unterer Brust, Hals ( gaaaanz vorsichtig) und Kruppe, Püppi liebt die Faszienrolle und ihre Gurtlage hat sich dadurch schon total entspannt.
Nathalie setzte wie gesagt auch eine Nadel gegen Kotwasser und es hat tatsächlich total funktioniert. Ich habe im Winter eigentlich immer damit zu kämpfen, so dass ich einigermassen erstaunt war, schon am nächsten Tag eine Besserung festzustellen und das Kotwasser in den Tagen darauf völlig verschwand.
Das Tapen des Rückens zur Animation der Muskulatur war allerdings leider noch nicht von Erfolg gekrönt, nicht, weil Tapen nichts bringt, sondern, weil ein Stallkollege Püppi die Tapes liebevoll mit spitzen Zähnen sofort wieder abgezogen hat. Sie fand es ganz toll und stand auch wirklich still dabei.
Wahrscheinlich haben sie gejuckt 🙂
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit Püppis Kondition und Nathalies ganzheitlicher Versorgung. So überstehen wir den Winter mühelos und freuen uns auf die nächste Trainings und Wildnis-Saison <3
Eure Nocona und Vaile
PS.: Wer sich für einen Anatomie-Kurs von EquiTao interessiert dem sei mit diesem Flyer weitergeholfen. Ich war auch schon da und weiß jetzt so viele spannende Dinge mehr über mein Pony, die mir bei Training helfen noch gezielter und bewusster auf sie einzugehen. Einfach bei Nathalie melden, der nächste Kurs findet voraussichtlich am 26.01.2019 statt…
HEY, wir sind Piraten, wir kennen keinen Schmerz; doch das weiß ein jedes Kind – wir haben ein gutes Herz!!
Gestern war die große Premiere des Musicals “DIE SCHATZINSEL” nach R.L.Stevenson von Thomas Knabe, des Kindermusiktheaters Buntspecht in Potsdam.
Es ist bereits das zweite Musical, für das ich die komplette Musik schreiben durfte, und ich bin noch immer völlig beseelt und glücklich über diesen schönen Abend mit den großartigen Nachwuchs-Buntspechten.
Alles begann mit einem relativ unprätentiösen Anruf eines befreundeten Musik Produzenten. H. rief mich an und sagte, “Vaile, ich hab hier n Job für dich…haste Zeit, haste Bock?”
Zeit hab ich ja nie, aber Bock auf Musik immer!
So kam der Kontakt zwischen Margitta Burghardt, der Intendantin und Regisseurin zustande, aus dem den gesamten Sommer über diese wundervolle Zusammenarbeit entstand.
Bühnenstück Autor Thomas Knabe fing quasi sofort an, mich mit Texten zu füttern und nach und nach bekam das Stück eine Farbe, ein Gefühl und auf einmal – seinen Klang.
Ich habe von Anfang an ein ganz klares Sound-Konzept im Ohr gehabt, das (wie immer, bin mir ja treu) zwar klavierlastig, aber vor allem piratengemäß mit schweren Trommeln, Fideln, Schifferklavier und orientalischen Percussions geprägt ist; denn schliesslich geht´s auf große Fahrt, zu einer geheimnisvollen Schatzinsel in den Süden.
Es sind insgesamt 12 Stücke und Zwischenmusiken entstanden, bei denen Johannes Tibursky in der Produktion wahre Wunder vollbracht hat.
Gemeinsam haben wir gestern im Publikum gesessen und gegrinst wie die Kinder, wir fielen mit unserem Piraten-Look unter den ganzen kleinen Piraten und Pi-Ratten des Ensembles auch gar nicht weiter auf 🙂
Johannes und ich arbeiten seit ca zwei Jahren an verschiedenen Projekten zusammen und ich hätte mir keinen fähigeren und kreativeren Partner für die Musiken meiner Schatzinsel wünschen können..
Neben der Komposition durfte ich den Kindern die Songs auch beibringen. Song-Interpretation und Korrepetition waren für die letzten sechs Wochen zwei mal die Woche an der Tagesordnung. Wie ich (selber keine eigenen Kinder und NULL Erfahrung mit Kindern) vor der gesamten Truppe strubbeliger, lauter, zappeliger, genervter, grölender, schlafender, brabbelnder, hüpfender, schreiender, quiekender, naseweiser und ganz und gar bezaubernden angehenden Piraten und Piratinnen gestanden habe, könnt ihr euch ja vorstellen.
Manchmal waren sie so laut, dass sie nicht einmal mehr das Klavier gehört haben und ich habe angefangen darüber nachzudenken, ob ich mir einen Gartenschlauch von den Toilettenräumen ins Klavierzimmer legen darf…aber dann dachte ich – was kann das arme Klavier dafür, wenn es nass wird??
Also haben wir uns irgendwie zusammengerauft und nach und nach begannen die Kids die Songs auf ihre ganz eigene und verzaubernde Art und Weise zu interpretieren. Dabei sei erwähnt, dass die Kleinsten erst 4 Jahre alt sind und die Ältesten gerade mal 13.
Ich habe unheimlich viel gelernt, z.B wie man Klavier spielen kann und dabei gleichzeitig im Kanon 5 verschiedene Gruppen von Kindern in unregelmäßigem Taktmaß (ich Idiot, wieso schreib ich auch so was!) anleiten kann und nebenbei noch die Puste hat, mindestens eine der kleinen Bestien vom Schlagzeug wegzuzerren und sie gleichzeitig daran zu hindern alternativ den Vorhang hinaufzuklettern.
Aber Spaß beiseite, gerade vor diesem Hintergrund war ich begeistert, verblüfft und auch ein bisschen stolz auf die Kids, wie sie sich zu jeder Probe pünktlich und vorbereitet eingefunden haben, mit einander ihre Texte geteilt haben und die Tonsichereren, den noch Unsichereren begeistert die jeweiligen Stimmen ins Ohr gebrüllt haben, bis alle wussten, wie es geht.
Dieser besondere Zusammenhalt, diese selbstverständliche Teamarbeit hat sich durch die gesamte Produktionszeit fortgesetzt und hat mir als Neuling eindrucksvoll und ganz bescheiden vor Augen geführt, wofür die Buntspechte stehen.
Gerührt und begeistert war ich, als ich all die kleinen Monster in Piraten-Montour als richtige kleine Profis hab über die Bühne toben sehen, keine Patzer, keine Hänger und was mit am beeindruckendsten war – die Größeren haben auch hier trotz all der Aufregung während des laufenden Stückes auf die Kleinsten aufgepasst. Nicht ein einziges Mal wieselte ein Knirps verwirrt umher, immer wurde er sofort von einem etwas größeren Knirps eingesammelt und wieder zurück in die Szene gedreht.
Hut ab, liebe Buntspechte, was ihr leistet ist bemerkenswert!
Nebenbei sei erwähnt, dass sich die Nachwuchstruppe in einem ultra professionellen Rahmen bewegt, in einem von Claudia Mönning entworfenen und Klaus Mertins & Team umgesetzten Bühnenbild, und wahnsinns Kostümen von Dagmar Schott, dass sich in keinem Haus verstecken müsste. Z.B wurde das Schiff die “HISPANIOLA” nachgebaut und als riesige Kulisse über die gesamte Bühne gefahren. Ich saß in der ersten Reihe und mir ist wirklich die Kinnlade runtergeklappt.
Also, wer Kinder hat, oder selber noch eines ist, wer das Abenteuer liebt und auf Schatzsuche gehen möchte, der sollte sich nach Potsdam begeben und anheuern. Das Kindermusiktheater Buntspecht spielt “Die Schatzinsel” noch bis zum 11.12.2018 fast zwei Mal täglich. (Dort könnt ihr auch eine CD mit der Piratenmucke erwerben.)
Ich bin dankbar und stolz Teil dieser wunderbaren Crew zu sein. Wir planen auch im nächsten Jahr wieder ein Stück zusammen, welches das sein wird, wird natürlich noch nicht verraten 🙂
Und denkt daran:
Piraten weinen nicht – sie heulen RUM!!!
Bis zum nächsten Blog
Eure Piratin Vaile-Goldzahn aus der Kombüse
Und hier ein paar Eindrücke der Premiere <3
Ich wurde von Mediaconsulting4u eingeladen, einer der ersten Gäste des neuen Event Formats “Atelier #001” der Q. Works Music Studios zu sein.
Q.Works ist eine junge Firma von 5 Musikproduzenten, die sich zusammengeschlossen haben, um die Welt mit Sounddesign und Musikkompositionen einmal mehr zu einer Besseren zu machen.
Ihr kennt mich ja schon ein bisschen, ich bin immer die Zynikerin unter den Gästen, und es fällt mir schwer nicht meine ehrliche Meinung zu sagen, auch wenn ich etwas nicht gut finde. Ich bin z.B bei der Premiere von “THE ONE” beinahe in der Pause gegangen, nicht weil ich die Einladung nicht zu schätzen gewusst hätte, oder die enorme künstlerische Leistung aller Beteiligten nicht begriffen hätte. Ich arbeite selber auf diesen heiß umkämpften und geliebten Brettern der Welt, und habe die ehrlichste Achtung vor allen Künstlern, die sich darauf tummeln. Nein, es hat mir schlicht überhaupt nicht gefallen. Und als Konsument, als Gast, habe ich jedes Recht dazu, etwas auch einmal nicht gut zu finden, wenn es nicht meinem Geschmack entspricht.
Höflichkeit und Anstand gebieten natürlich ihr übriges, so bin ich schnell weggelaufen, als die Presse fragen wollte, wie es mir gefallen hat…
Wir werden an der Tür der Q. Studios mit einem Glas Sekt und einer herzlichen Umarmung der Organisatorin C.Poeszus empfangen, die Gastgeber freuen sich ehrlich über uns Gäste und präsentieren stolz ihr Studio.
Vier Produktionräume, für vier verschiedene musikalische Anliegen wurden gebaut. So hat jeder der anwesenden vier Producer sein eigenes individuelles Kämmerlein, nur der fünfte im Bunde war zu schüchtern und arbeitet lieber im Verborgenen, so sagte man mir zumindest 🙂
Als alle Gäste eingetroffen sind, beginnt die Präsentation im ersten Studio mit dem Thema Sounddesign. Saßt ihr schon mal im Kino und der Sound eines vorbeifahrenden Rennwagens auf der Piste hat euch quasi die Frisur vom Kopf gefegt? Die Bässe, die auf der Leinwand den Teer unter den Reifen vibrieren lassen, lassen euch Rollsplitt auf der Haut spüren und von weit hinten irgendwo kommen die Trommeln, die euch das Gefühl geben, wenn ihr jetzt nicht Gas gebt, war alles im Leben umsonst?
Genau dieser Sound wird hier gemacht. Das nennt sich Sounddesign und glaubt mir, wenn ihr das einmal richtig bei Sinnen erlebt, werdet ihr den Sound im Kino, oder irgendwo sonst, nie mehr für gegeben nehmen. Es ist eine solche Kunstfertigkeit und Liebe zu den Bildern dabei zu spüren gewesen, mir ist echt die Kinnlade runtergeklappt.
Im Zweiten Studio wurden wir Zeuge, wie aus unserem schönen all sonntäglichen Tatort ein Thriller aller erster Klasse wurde, wie aus einer Schauspielerin die im Aussen mit ihren Dämonen kämpft, eine verzweifelte Frau wurde, die an ihrem inneren Kampf zugrunde geht. Alles über die Musik, die Flächen, den Sound. Auch hier Sounddesign der Spitzenklasse, so dezent, so subtil manipulativ, dass man es gar nicht wahr nimmt. Erst als der Sound fehlt, ist die ganze Magie der Szene plötzlich futsch. So stark und doch immer so nebensächlich…
Im vierten Raum, wir kommen gleich zum dritten, wird Werbung zur Werbung. Hier entsteht der Sound, der uns lachen, mit den Augen rollen oder begehrlich nachdenken lässt. Hier werden auch Musiker aufgenommen, alles ist für eine Aufnahmesession eingerichtet, alles vom Feinsten.
Ich war schon in so vielen Musikstudios und staune über die Finesse und den Ehrgeiz mit denen diese Jungs daran gegangen sind, wohl eines der feinsten Musikstudios in Berlin zu bauen.
Der dritte Raum war am meisten so “meins”.
Im dritten Studio sitzt nämlich Tobias Wagner. Diese freundliche Inkarnation des stereotypischen Komponisten erzählt uns die aberwitzigsten Geschichten über berühmte Musiker, mit denen sie schon die Ehre hatten zu arbeiten und deutet wie nebenbei auf das Mikrophon, das neben seinem Keyboard aufgebaut ist, mit dem Vermerk, da hat David Bowie mit aufgenommen…whaaaaat? Es sei ein Gastgeschenk eines der Bowie Musikern an die Jungs für gute Zusammenarbeit gewesen. (Rahhh…??)
Dann drückt er genauso bescheiden auf den “Go” Knopf seines Musikpults uns zeigt uns einen kleinen Ausschnitt seiner letzten Arbeit.
Wir sehen die Kleinigkeit der finalen Schlüsselszene des großen Pferderennens in “Rock my Heart”. (WTF??)
Und selbst der besserwisserischen Zynikerin in mir fällt zum dritten Mal in einer halben Stunde die Kinnlade runter. Was sich dort unter den trommelnden Hufen der Pferde auf der Rennbahn an Musik anbahnt ist herzzerreissend, jubelnd und nachdenklich. Wie hat der Mensch das gemacht? Wie kann es sein, dass Musik mich immer und immer wieder berührt, zerbeutelt, zerkaut, hin und her schleudert, mich gleichzeitig lachen und heulen lässt?
Ich denke oft, alles an Musik ist bereits geschrieben, es gibt keine Neuentdeckungen mehr. Gibt es wohl auch nicht.
Aber die Magie, die wirkliche und wahrhafte Zauberei ist doch, dass wir das wissen, und trotzdem immer wieder aufgehen in dieser schillernden Vielfältigkeit, in der wir uns immer wieder neu finden und reflektieren. Das ist der Grund, warum ich Musik so liebe, warum ich ehrfürchtig und demütig vor solchen Werken stehe und denke, wie dankbar ich sein kann, dass ich Ohren habe.
Und da sitzt dieser freundliche Musiker, ganz mit der Liebe zu seiner Arbeit erfüllt und so bescheiden. Drückt auf “Go” und meine gesamte Existenz löst sich wieder einmal auf, um sich in der Musik neu zusammenzusetzen.
Ich hoffe ich werde wieder eingeladen; “Atelier #001” soll der Anfang einer Reihe von Plattform Events für die Szene werden und ich werde immer gerne wieder kommen, um mich zu vernetzen und in der Musik zu verlieren.
Habt alle ein schönes Wochenende, ich setze mich jetzt ans Klavier und starre auf die Tasten in der Hoffnung, dass die Musik auch zu mir kommen mag. Wenigstens ein kleines bisschen 🙂
Eure Vaile
Werbung, weil PR-Sample
Drei Monate durfte ich die verschiedenen Produkte von Skeyndor an meiner eigenen Haut testen und ausprobieren. Im Mai wurde dazu eine ausführliche, digital unterstützte Hautanalyse vorgenommen, in der u.Aa der Feuchtigkeitsgehalt, der Verschmutzungsgrad, die Faltentiefen (uaaaaah) und der Grad der Verfärbungen bei meinen Pigmentflecken gemessen wurde.
Danach bekam ich vor Ort eine Meso Infusions Anwendung gegen die Pigmentstörungen und zur Feuchtigkeitskorrektur und wurde mit einem Koffer voll mit der entsprechenden Produktlinie und einem täglichen Anwendungsplan nach Hause geschickt.
Ich bin ja eh ein Mensch, der nur mit Sonnenschutzfaktor 50+, Hut und Sonnenbrille sowie Halstuch in die Sonne geht, weil ich so schnell verbrenne. So war es mir sehr recht, dass zur Produktpalette gegen Flecken und Feuchtigkeitsmangel in der Haut auch eine Sonnenschutzcreme 50+ für das Gesicht und eine mit 30+ für den Körper enthalten war. Beide Cremes der Serie Sun Expertise arbeiten mit UVA und UVB Schutz.
Ich benutzte täglich ein sanftes Peeling (richtig toll!), eine kleine Ampulle gegen Flecken und zum Strahlen morgens und abends, eine Vitamin C Tagescreme, und zwei mal die Woche eine Feuchtigkeitsmaske, (die war himmlisch!).
Trotz meiner Wildnisreise, in der ich damit natürlich pausieren musste, und während der ich den ganzen Tag unter freiem Himmel verbrachte, habe ich das Gefühl, dass meine Haut tatsächlich Feuchtigkeit aufgetankt hat und sich das allgemeine Hautbild strahlender präsentiert. Alle meine Flecken und Sprossen sind noch da, ABER, die großen Flecken, die mich durch ihre dunkle Farbe so gestört haben, sind deutlich heller geworden, und ebnen sich im Gesamtbild besser ein.
Ich wurde jetzt schon mehrmals von Freunden darauf angesprochen, ob ich “irgendwas gemacht” hätte, weil meine Poren so “fein” aussähen und ich gar keine Pickel mehr habe…Und obwohl ich die Produkte nun schon seit einigen Tagen nicht mehr nutze ( sie sind alle :)) bewahrt sich das Strahlen und vor allem die Feuchtigkeit der Haut.
Wenn ich einen anstrengenden Tag hatte, packe ich mir die Feuchtigkeitsmaske ins Gesicht (davon hab ich noch etwas) und höre den Poren quasi dabei zu, wie sie feiern.
Ganz ehrlich, ich habe nichts erwartet und ein tolles Ergebnis bekommen. Ich würde diese Produkte jederzeit aus ganzem Herzen empfehlen, wenn man sich und seiner Haut einen kleinen Urlaub leisten möchte.
Vielen Dank an das Skeyndor Team für diese Möglichkeit und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit!
Hier stelle ich euch eine Liste der aktuellen Skeyndor Kosmetik Expertinnen und ihren Studios vor. Ich habe bei meiner Einführung alle kennenlernen dürfen und würde meine Haut jederzeit jeder von ihnen anvertrauen. Vielleicht ist ja auch ein Studio in eurer Nähe dabei.
Bis zum nächsten Blog, ich renne morgen erstmal zu einem mir eeeecht wichtigen Casting, drückt mir die Daumen <3
Eure Vaile
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Pferdeausbildung nach Michael Geitner...den Pferdenarren unter uns sicher schon ein Begriff. Bei mir hörte das “Fachwissen” allerdings ehrlich gesagt bei einer verschwommenen Erinnerung an blaue und gelbe poolnudelartige Bodenkissen auf.
Als ich mit meiner Püppi auf der Ranch 52 in Südschweden strandete und wegen ihres dicken Beines ein paar Tage pausieren musste, hatte ich das Glück (im Unglück) genau an dem Wochenende dort zu sein, an dem Melanie Gruner als eine der ersten zertifizierten Geitner-Trainerinnen in Schweden überhaupt, einen Dual-Aktivierungs Kurs gab.
Ich durfte über die Schultern der Teilnehmerinnen schauen und konnte, obwohl der Kurs auf schwedisch war, staunend daran teilhaben, wie sich aus unkonzentrierten, aufgeregten, und sagen wir mal betonwandgeschmeidigen Pferden, innerhalb eines Kurses zufriedene, interessierte und bemühte Freizeitpartner entwickelten, die die 3minütigen Trainingsintervalle mit sich steigernder Souveränität und Elastizität meisterten.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, soll die blau/gelbe Abwechslung der Bodenhindernisse es den Pferdegehirnen ermöglichen schnell “hin- und herzuschalten”. Auf diese Weise soll Erlerntes effizienter und müheloser verarbeitet werden. In erster Linie ginge es dabei um “die Balance des Pferdehirns”.
Ach, hab ich gedacht. Balance.
Da arbeitet man stundenlang mit seinem Pferd an der Körperbalance, hebt die Schulter, richtet gerade, freut sich über jede gerade Kurve und dann sagt mir einer,
“wir trainieren jetzt die Balance des Pferdegehirns”.
Ehrlich gesagt war das, in dieser Spezifität, ein vollkommen neuer Gedanke für mich. Dabei spielt ein “ausgeglichenes” Gehirn bei allem die größte Rolle. Das war mir bekannt; nur der Weg dahin, war bei mir immer ein anderer.
In Gesprächen mit Trainerin Melanie besonders angenehm war ihre eigene Haltung zum Geitnerischen System. Angesprochen mit der kritischen Schlagphrase “viele Wege führen ja zum Ziel”, antwortet sie mir strahlend, “Ja, ganz genau. Und Geitner bietet einen von vielen guten Wegen, den man gehen kann, wenn man möchte“.
Das waren mal gänzlich andere Töne, als ich sie in der Regel höre. Z.B von “Parellianhängern”, um nur eine andere Reitlehre zu nennen, die, nehmt es mir nicht übel, zumindest mir immer sehr missionarisch entgegentreten und wenig, bis gar keinen Raum für andere Ansätze lassen.
Der Kurs von Melanie Gruner umfasste neben den gerittenen Übungen einen umfangreichen Theorieteil mit Computerunterstützter Präsentation.
Dabei saßen alle Teilnehmerinnen bei Kaffee und Keksen in der kuscheligen Kurshütte und fachsimpelten. (Da hab ich auch mitgemacht…bei den Keksen und dem Kaffee)
Natürlich bietet Melanie die Kurse auch auf ihrer Muttersprache deutsch an, und bietet auch Trainingspferde. Also falls ihr immer schon in Schweden Urlaub mit Pferden machen wolltet, jetzt könnt ihr dabei auch noch in die Geitner-Lehre schnuppern und neben herrlichen Ausritten durch die Wälder Schwedens fundiertes Wissen mit nach Hause in euren Stall nehmen.
Wenn ich kann, bin ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder auf der Durchreise gen Norden zu Besuch auf der Ranch 52, vielleicht sehen wir uns dort <3
Wir sind wieder zuhause…
…ich bin von Göteborg die 4 Stunden nach Trelleborg runtergefahren und konnte dort wieder in unserem alten Stall übernachten. Püppi war total brav und hat ihr altes Paddock von vor vier Wochen gleich in Beschlag genommen. Ich bin nach der langen Fahrt noch mit ihr am Strand spazieren gegangen, aber es wurde schon fast dunkel, als wir wieder am Stall waren. Melancholisch und nachdenklich saß ich dann fast die ganze Nacht in meinem Kofferraum und beobachtete Püppi beim Schlummern. Ich musste sie um 4:45 wecken, denn die Fähre ging schon um 6:00 morgens nach Rostock.
Die gesamte Fahrt über war sie brav, und diese Etappe ist immer die längste. Als ich nach endlosen Stunden endlich auf ihrer kleinen Wiese in Berlin ankam, konnte sie es kaum glauben. Sie hatte überhaupt nicht erwartet, dass wir je wieder nach Hause kämen, und stapfte ungläubig aus dem Frontausstieg.
In dem Moment aber, als sie von ihren Jungs und Mädels angewiehert wurde, war ich so schnell vergessen, als hätte es mich nie gegeben. Dabei spreche ich jetzt auch die Brubbelsprache…deprimiert aber mit einem glücklichen Lächeln entließ ich sie direkt in ihre Herde und sah sie erst später am Tag kurz wieder, als sie es für angebracht empfand doch noch etwas Kraftfutter von mir entgegenzunehmen. Marina war auch immer so. Plötzlich waren wir wieder wir im hier. Die Normalität des Lebens schloss sich ohne zu zögern über uns, geräuschlos und hermetisch. Irgendwann kam ich in meiner Wohnung an. Einzig die zu Staub zerfallenen Balkonpflanzen zeugten von meiner langen Abwesenheit. Sehnsüchtig stand ich auf meinem Balkon und sah in den Sonnenuntergang, den ich von dort aus sehr schön sehen kann. Ich hörte alle Geräusche der Stadt, roch alle Gerüche der trockenen Strassen, horchte, ob ich die Stille von dort draußen, wo ich doch eben gerade noch gewesen war, auch hier noch hören konnte. Der Himmel, dachte ich, ist derselbe. Dieselbe Sonne hat Püppi und mich gesehen, wie wir durch den Wald streiften, während sie auch hier alles beschienen hat. Die Sonne, der Wind und der Himmel, sie sind meine Verbündeten, denn sie waren dabei.
Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr so allein. Plötzlich wurde mir klar, dass ich überall ich bin. Nicht nur im Wald in der Stille, sondern natürlich auch hier in jeder Minute. Ich hatte gar nichts zurückgelassen, alle Eindrücke, denen ich hier seufzend hinterher trauerte waren gar nicht woanders. Sie waren gleich hier. Bei mir. In mir. Um mich herum.
Ich atmete tief ein, die abgestandene Luft, das staubige Licht, die verblassten Farben..all das war nur ein anderer Teil meines Lebens, eines Lebens, das in seiner Fülle und Gänze wunderschön war. Mit Staub und Dreck und mit Wildheit und Stille. Alle Teile ergeben ein Ganzes. Mein Leben; für das ich jeden Tag dankbar bin.
Vielen Dank, dass ihr bei mir wart und mich begleitet habt. Zu wissen, dass es Leser gibt, die verfolgen, was uns passiert und was wir erleben, gibt ein ganz neues Gefühl der Verbundenheit.
Natürlich geht es bei meinen Reisen vor allem um die Einsamkeit, ich lösche alle Chats, alle Apps, alle Gruppen, alle Mailprogramme von meinem Handy, wenn ich heutzutage in die Wildnis gehe. Ich schreibe den Blog in mein Tagebuch und einmal die Woche bereite ich die Blogs vor, wenn ich auf einem warmen Stein sitze, oder im Zelt im Regen hocke und warten muss. Dann schicke ich sie los und meine Gedanken sind wieder frei. Aber das schöne daran ist, dass es so die Möglichkeit gibt, diese für mich wichtigsten und schönsten Momente teilbar zu machen. Für alle, die möchten. Darüber freue ich mich um so mehr. Denn was bedeutet Schönheit, wenn man sie nicht teilen kann.
Eure Vaile und Püppi (out of duty)
Und hier geht es zum Buch und zur Musik dazu, wer es noch nicht hat und es gerne hätte.
Noch nie war ich so glücklich traurig..
Wir haben uns auf die Heimreise gemacht.
Ich kann es selber kaum glauben, aber unser Luxus Monat im Wald ist verstrichen, und ich fühle mich, als warten wir gerade erst losgetrabt..
Vielleicht liegt es an den fehlenden Tagen, die uns das dicke Bein gekostet hat, vielleicht aber auch einfach daran, dass es mit die schönste Reise war, die ich je machen durfte.
Das Wetter war für uns outdoorer mehr als wunderbar, bis auf Kleinigkeiten, wie dickes Bein und dickes Knie, ist uns nichts passiert. Ich hab wieder einmal die dicken Bänder meiner Belastbarkeit getestet und sie ohne Risse oder Abnutzung zurück um mein Leben gelegt, damit sie mich weiter zusammenhalten, wenn ich mich hin und her zerren lasse vom Schlag meines eigenen Herzens.