2016-07-03
20:39 Uhr. Wir sind wieder Zuhause …
Wenn ich auf den Bildern ein bißchen wehmütig aussehe, dann täuscht das nicht … Und dass Nocona so gar nicht wehmütig aussieht, täuscht auch nicht … 😉
Wir sind von Trelleborg nach Berlin 11 Stunden unterwegs gewesen. Verspätung der Fähre und Stau auf der Berliner Strecke – aber Püppi war ganz tapfer, hat ihre Heulage vernichtet und ich habe auch irgendwie durchgehalten. Als wir Zuhause ankamen und Nocona aus dem Hänger durfte, fiel ihr geradezu die Kinnlade runter. Sie hatte wohl mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass sie nach Hause kommt. Ich war so schnell abgemeldet, so schnell konnte ich nicht mal „Keks?“ fragen.
Nix Keks, sie wollte nur zu ihrer Herde, die ich, bei aller Liebe, nun mal nicht ersetzen kann.
Ich wollte eigentlich am liebsten überhaupt niemandem sagen, dass ich wieder da bin und mich still und heimlich wieder hier einschleichen, aber das hat nicht funktioniert. Eine Freundin rief mich noch im Auto auf der Autobahn an und brach damit direkt durch meine fast drei wöchige Schweigezeit. Zum Glück, denn so geht die Integration ja auch für mich wieder schneller.
Ich hab so viel erlebt auf dieser doch kürzesten all meiner Reisen. Es gab so viele Herausforderungen, denen wir uns stellen mussten. Sei es, dass ich ganz alleine gefahren bin und so auch keine Hilfe erwarten konnte. Sei es, dass Nocona im Grunde ihres Herzens kein Wildnisgänger ist und sie nur mir zuliebe so toll mitgemacht hat. Sei es, dass ich mir ausgerechnet in der zweiten Woche einen Zahn zertrümmern musste … es gab viel zu lernen und zu erleben. Und ich bin total froh, dass wir es so weit zusammen geschafft haben.
Ich weiß jetzt, nach einer Eingewöhnungszeit kommen wir dort oben zusammen klar. Und mit diesem Wissen im Herzen freue ich mich schon wie blöd auf meine nächste Reise in den Norden. Meine Satteltaschen sind ordentlich und trocken weggepackt, das ganze Outdoor-Equipment wird liebevoll eingemottet, damit ich im nächsten Jahr sofort startklar bin, wenn es im Herzen wieder zieht. Und es an der Zeit ist, dem Ziehen nachzugeben.
Schön, dass ihr dabei wart! Es war etwas ganz Neues für mich, mich so oft und offen mitzuteilen. Anders als sonst, denn die Einsamkeit fühlt sich anders an, wenn man wirklich keinen Kontakt hält. Aber auch total schön!
Mein nächstes Abenteuer wartet in München auf mich, wo ich schon Anfang der nächsten Woche wieder vor der Kamera stehe. Bis dahin habe ich wohl jedes Sandkorn, jedes Blatt und allen Schmutz von mir abgewaschen… aber das Lächeln, die Weite und die Wolken am Himmel; die bleiben in meinem Herzen.
Und das kann man immer sehen.
Eure Vaile
Heul, deine Wiederkehr war so schön geschrieben, dass sich meine Tränendrüsen von allein geöffnet haben. Schade, schade, ich könnte noch stundenlang weiter lesen. Bin vom Gefühl immer dabei gewesen, ich konnte das Gras riechen. Gott sei dank aber nicht die Zahnschmerzen spüren. Es ist wunderbar zu lesen, wie du und deine Püppi harmonieren. Ich habe mit euch gezittert, als die Hirsche gegrunzt und geschrien haben. wie unheimlich! Ich bin ja ein Schisser und hätte mich bestimmt im Zelt verkrochen. Froh bin ich, dass ihr heil wieder angekommen seid. Wünsche dir alles Gute für München. Freue mich schon auf nächste Berichte.… Read more »