Mich gibt es jetzt nur noch zu dritt…Ein Welpen zieht ein…

 

 

Ich hatte ein hartes Jahr…nicht nur wegen Corona…das ging und geht uns ja allen so…nein, ich hatte vollkommen unerwarteter Weise einen Zufallsbefund. Einen sehr großen gutartigen Tumor in meinem Kopf..

Trostspender in meinem Reha Zimmer…

..leider nicht Schweden, aber fast...

..leider nicht Schweden, sondern Klinik Garten, aber immerhin…

 

 

 

 

 

 

 

Also, habe ich nicht wie geplant meinen Sommer in der Wildnis verbracht, sondern im Krankenhaus und nach einer 6,5 stündigen Operation danach zwei Monaten in einer Rehabilitations-Klinik.

So ein Befund geht im seltensten Falle spurlos an einem vorbei. Von außen bin ich wieder hergestellt, aber von innen arbeite ich noch daran.

Der Stier, der ich bin…

Es ist alles gut gegangen, und ich erhole mich langsam. Natürlich treibe ich meine Arbeit weiter wie der störrische Stier voran, der ich nun einmal bin. Direkt nach der Reha habe ich das Video zu Schnee gedreht. Mein Team und vor allem der Regisseur Enrico Verworner war unheimlich verständnisvoll und bezaubernd. Das Ergebnis spricht für sich. Eigentlich sollte ich als Schneefee tanzen und mich drehen…das ging dann halt leider noch nicht…beziehungsweise nur in Zeitlupe, aber machen wir uns nichts vor; ich war auch damals im Ballett immer unheimlich schlecht mit den Pirouetten…

Irgendwie hat es sich richtig angefühlt zu diesem Zeitpunkt ein neues Familienmitglied zu adoptieren. Das Leben kann ziemlich kurz sein, auch wenn man überhaupt nicht damit rechnet. Ich zum Beispiel hatte bisher nicht einmal eine Hausärztin. Grippe kenne ich nicht, und wenn ich überhaupt mal einen Schnupfen habe, ist er in drei Tagen gegessen. Außer Zahnarzt und Frauenarzt kenne ich überhaupt keinen anderen Arzt;

und nun kam dieses Jahr, das alles verändert hat.

Meine Familie hatte und hat immer Hunde und oft leben sie bei mir, drehen mit mir, kommen zu Aufnahmen mit und begleiten mich und Nocona durch den Wald.

Aber keiner dieser Hunde hat wirklich mir gehört.

Jetzt bin ich zu dritt…

Und da sich nach diesem Ereignis irgendwie doch die Frage nach dem Sinn des Lebens aufgedrängt hat und die eigene Endlichkeit eben doch nicht so unendlich weit weg ist, habe ich mich endlich dazu entschieden einen eigenen kleinen Hund zu adoptieren.

Ich habe wochenlang alle Rettungsorganisationen durchforstet und bin schließlich ganz einfach an einer kleinen Maus hängengeblieben, die mein Herz direkt und ohne Umwege erreicht hat.

Ich hole sie heute ab. Wie sie heißen wird weiß ich noch nicht, aber ich weiß, sie wird ihr leben lang keine Angst mehr haben müssen, keine Kälte spüren und keinen Hunger leiden müssen. Sie wird mein Leben begleiten und ich ihres. 

Die Hundeherzen E.V und Homeless Dogs Romania haben mir als Verein bei allem zur Seite gestanden und eine unheimlich kompetente Leistung abgeliefert. Ich kann sie nur von Herzen weiterempfehlen, und euch alle bitten bei einem Hundewunsch zuerst darüber nachzudenken, ob ihr nicht lieber einem kleinen Straßenhund eine Chance auf ein schönes Leben geben möchtet, als Zuchten zu unterstützen, wo es so unendlich viele kleine Seelen ohne Zuhause gibt.

Ich freue mich wie bescheuert auf meinen Familienzuwachs und habe schon eine große Tasche gepackt. Gleich kommt sie nach fast 36std Fahrt in Berlin an. Bestimmt dreckig, verängstigt, erschöpft…

Und sie weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass nach all der Anstrengung und all der Angst das Paradies auf sie wartet.

Dass sie jetzt schon einen festen und sicheren Platz in meinem Herzen hat, den ihr niemand mehr wegnehmen kann.

Ich schreibe euch wieder, wenn ich mit Putzlappen bewaffnet Pippi aufwische, die Reste meiner wertvollen Möbel aufsammle, meine Pflanzen gefressen wurden, mein Teppich für immer ruiniert ist und mein kleiner Hund mit bester Laune und reinstem Gewissen auf meinem Bett herumhopst.

Voller Liebe,

Eure Vaile

 

 

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